Die Maßnahmen betreffen Wälder im gesamten Stadtgebiet und dauern voraussichtlich bis in den Sommer hinein. Das teilt die Stadt Lüdenscheid mit.
Der Grader, der aussieht wie eine Mischung aus Trecker und Planierraupe, hat deutlich sichtbare Spuren seiner Arbeit hinterlassen: In dem Waldstück am Baukloh sieht der Forstweg aus wie gepflügt. Und er wirkt deutlich breiter. Bäume und Pflanzen sind an den Seiten zurückgeschnitten und Gräben gezogen worden, damit der Weg wieder frei ist und Regenwasser ablaufen kann. „Das sieht erst einmal schrecklich aus, ist aber nötig“, erklärt Melanie Fischer, die Leiterin des Forstbetriebsbezirkes Lüdenscheid.
Der letzte ausstehende Arbeitsschritt am Baukloh: Schotter aufbringen, um für eine wasserdurchlässige, aber stabile Tragschicht zu sorgen. Auf den Waldwegen sind nämlich ganzjährig nicht nur schwere Forstmaschinen unterwegs, die zum Beispiel Holz abtransportieren, sondern im Notfall auch Feuerwehr und Rettungsdienste. Mit dem Schottern ist die „Profilierung“ der Waldwege, wie es im Fachjargon heißt, abgeschlossen. Eine staubige Angelegenheit. Auch deswegen wünscht sich Fischer mal wieder Regen für die Wälder.
Arbeiten beginnen im Süden und enden im Norden
Die Arbeiten am Baukloh werden in den nächsten Tagen abgeschlossen. Auch im Bereich der Versetasperre, in Hellersen und am Hühnersiepen läuft die Instandsetzung von Forstwegen aktuell. Starkregen und Hochwasser haben im Sommer 2021 dazu geführt, dass zahlreiche Waldwege ausgewaschen und unterspült wurden. Außerdem sind einige Durchlässe seitdem verstopft, die nun gereinigt und repariert werden. Wo das nicht möglich ist, werden neue Rohre verbaut – als Abflusshilfe, „um Wasser gezielt abfließen zu lassen“, so Fischer.
Nahezu im gesamten Stadtgebiet müssen Forstwege aufbereitet werden. „Wir fangen im Süden an und arbeiten uns in den Norden vor – bis ins Oedenthal und zum Krummenscheid“, erklärt die Leiterin des Forstbetriebsbezirkes Lüdenscheid. Der gehört zum Regionalforstamt, das wiederum Teil des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen ist. „Spätestens im Sommer“ werden die Arbeiten laut Fischer überall beendet sein.
Warten auf Freiagbe der Fördergelder dauerte drei Jahre
Warum die Arbeiten erst jetzt, fast vier Jahre nach der Hochwasser-Katastrophe, ausgeführt werden? Weil die Fördergelder des Landes für die Beseitigung der Schäden erst im Spätsommer 2024 bewilligt worden waren. Erst danach konnte die Stadtverwaltung zusammen mit der Bezirksregierung Arnsberg einen entsprechenden Auftrag vergeben. So verhielt es sich auch mit der Subventionierung der Sanierung von Nebenstraßen, die an einigen Stellen im Stadtgebiet in den vergangenen Wochen erfolgt ist bzw. aktuell noch läuft.
So unschön die frisch aufbereiteten Forstwege in der ersten Zeit auch anzusehen sind: Die Wälder bleiben trotz der Arbeiten begehbar. „Für Spaziergänger gibt es wenige bis gar keine Einschränkungen“, sagt Fischer. Eine weitere gute Nachricht: Die jetzt gestutzten Äste und Büsche sollten schnell wieder nachwachsen, denn die Vegetationsperiode läuft auf vollen Touren. Die Forstwege dürften also schon bald wieder natürlich aussehen.