„Könnt Ihr lesen?“, fragte der aus Lüdenscheid stammende Schriftsteller die Mädchen und Jungen. Als ihm ein lautes „Ja“ entgegenklang, fragte er weiter: „Warum soll ich Euch dann etwas vorlesen“? Und dann ging‘s ans Werk. Seltmann schlug den Kindern vor, zusammen mit ihm ein Musical zu produzieren. Schließlich wurde es ein Mitmach-Hörspiel. Grundlage war die lustige Geschichte von Detektiv Ping, der in der Wüste lebt und deshalb nie rausgeht. Aber: Er denkt scharf und tief. Er klärt schließlich einen Süßigkeiten-Diebstahl auf, nachdem er selbst verdächtig worden war. Er folgt den Spuren eines Vogels, der nicht fliegen kann und entdeckt schließlich den Täter – seinen Pinguin-Zwillingsbruder Pong.
Unterbrochen wird die Story mehrmals von kurzen Songs, die Christian Seltmann auf der Gitarre begleitet und Geräuscheinlagen, bei denen die Kinder begeistert mitspielen.
So entstand am Donnerstag in der Stadtbücherei innerhalb kurzer Zeit ein Mini-Hörspiel von etwa zehn Minuten, das Christian Seltmann mit seinem Handy aufzeichnete. Der Link wird an die Schule verschickt. So können sich alle, die Zugang erhalten, das musikalische Hörspiel noch einmal anhören. Das Ziel: Geschichten lebendig machen, so dass sich auch Nicht-Leser in Bücher verlieben.
Bereits am Mittwoch waren Kinder der Otfried-Preußler-Grundschule in der Stadtbücherei zu Gast. Christian Seltmann produzierte mit ihnen ein Mini-Hörspiel rund um Reimhart Reimwolf, eine Figur aus seinem Kinderbuch „Reimhart Reimwolf – Dicke Luft in der Schlampir-Gruft“.

Das Leselust-Festival findet in diesem Jahr in Lüdenscheid und sieben weiteren Orten in Südwestfalen statt. Finanziell unterstützt wird es vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. In Lüdenscheid trägt auch der Förderverein Freunde der Stadtbücherei zur Finanzierung des Festivals bei.