Er lädt am 11. September ab 14.30 Uhr zu einer soziaalen Stadttour durch Lüdenscheid ein. Sie soll Lüdenscheid aus der Sicht von Wohnungslosen zeigen. Mit an Bord ist bei dieser Tour Uli. Er kann als Szene-Insider die Orte zeigen, die für Wohnungslose in Lüdenscheid wichtig sind.
Bei der Stadttour werden folgende Fragen angesprochen:
- Wie verbringen Wohnungslose ihren Tag?
- Wieso wird man eigentlich obdachlos und wie gelingt der Weg zurück von der Straße?
- Wie sieht Lüdenscheid aus der Sicht von Menschen aus, die keine Wohnung haben?
- Gibt es in einer Stadt wie Lüdenscheid überhaupt wohnungslose und obdachlose Menschen?
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden an diesem Nachmittag etwa drei bis vier Stunden unterwegs sein. Die Teilnahme ist kostenlos, allerdings ist eine Anmeldung unter [email protected] oder Telefon 02351/905-007 erforderlich.
456.560 Menschen in Deutschland sind derzeit wohnungslos. 372.000 Menschen von ihnen lebten zum Stichtag 31. Januar 2023 in Einrichtungen der Kommunen oder der freien Wohlfahrtspflege. Damit waren es mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Hinzu kommen laut dem letztjährigen Wohnungslosenbericht schätzungsweise 84.500 Menschen, die bei Freunden oder Bekannten unterkommen oder die gar keine Unterkunft haben. Die Dunkelziffer tatsächlich wohnungsloser Menschen dürfte jedoch noch um einiges höher liegen. Nach Angaben von Szenekennern liegt in Lüdenscheid liegt die Zahl der Menschen, die auf der Straße übernachten müssen, bei etwa 90.
Wohnungs- und Obdachlosigkeit werden im alltäglichen Sprachgebrauch oft verwechselt oder gleichgesetzt. Wohnungslosigkeit ist der übergreifende Begriff, Obdachlosigkeit bezeichnet lediglich einen Teil der Wohnungslosigkeit.
Als wohnungslos werden alle Menschen bezeichnet, die über keinen mietvertraglich abgesicherten oder eigenen Wohnraum verfügen, obdachlos sind, vorübergehend bei Verwandten oder Bekannten untergekommen sind, in Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege oder in kommunalen Einrichtungen leben.
Als obdachlos werden Menschen bezeichnet, die im öffentlichen Raum wie beispielsweise in Parks, Gärten, U-Bahnhöfen, Kellern oder Baustellen übernachten oder über die jeweiligen Ländergesetze der Sicherheit und Ordnung vorübergehend untergebracht sind.
Gemeinsam haben diese Lebenssituationen, zu denen auch das Leben in Wohnungen mit gravierenden baulichen Mängeln oder eingereichte Räumungsklagen zählen, die existierende Wohnungsnot. Deshalb wird fachlich häufig von Wohnungsnotfällen gesprochen. Die dadurch ausgedrückte Vielfalt der darunterfallenden Lebenslagen dient dazu, Ausgrenzung und Hilfeausschluss zu verhindern und schlägt sich in den differenzierten Angeboten der Wohnungsnotfallhilfe nieder.