Nun geht’s los: Am Montag, 12. Mai, beginnen die Abriss- und Bauarbeiten an der Volmebrücke in Kierspe-Bahnhof. Für die Dauer der Arbeiten wird die Kölner Straße B237 im Bereich Tannenbaum voll gesperrt – die Verbindung zur B54 ist dann gekappt. Derzeitigen Planungen zufolge, werden die Arbeiten bis Oktober 2025 dauern. Die Vollsperrung gilt für den Bereich zwischen der Kreuzung Bahnhofstraße, Wehestraße und dem Abzweig zur Volmestraße B54. Während der Bauzeit sollen Zufahrten für Anlieger und den Bahnhof bestehen bleiben. Der übrige Verkehr wird über ausgewiesene Umleitungsstrecken geführt.
Im Vorfeld der mehrmonatigen Sperrung wurde viel geplant – Maßnahmen zur Bewältigung des Verkehrsaufkommens hat die Stadt Kierspe mit dem Landesbetrieb Straßen NRW, dem Märkischen Kreis und der Kreispolizeibehörde abgestimmt. Die Freiwillige Feuerwehr stellte jüngst ein Konzept für Einsätze während der Sperrung vor – LokalDirekt berichtete. Bereits im Februar präsentierte Straßen.NRW das Konzept für den Umleitungsverkehr.
Zudem reichten Bürger zahlreiche Vorschläge und Ideen ein, die dann zu einem Maßnahmenplan zur Bewältigung der Verkehrsauswirkungen infolge der Sperrung der B237 zusammengestellt und schließlich vom Rat der Stadt Kierspe beschlossen wurden.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen wurden zwischenzeitlich von der Stadt mit dem Landesbetrieb Straßen NRW, der Kreispolizeibehörde und dem Märkischen Kreis abgestimmt, da die Stadt nicht befugt ist, verkehrsrechtliche Anordnungen zu treffen.
Das sind die Ergebnisse im Einzelnen:
Ertüchtigung der Seelbachbrücke
Die Seelbachbrücke wird weiterhin fußläufig genutzt. Etwaige Schadstellen im Umfeld und an den Zugängen wurden durch die Stadt Kierspe ausgebessert. Da es sich nicht um eine offizielle Umleitung der Bundesstraße handelt, wird Straßen NRW die Kosten nicht übernehmen.
K25 – Kontrollen und Verkehrsmessungen
In Kierspe-Bollwerk wird die K25 nicht als offizielle Umleitungsstrecke beschildert. Nach Inkrafttreten der Sperrung wird die Verkehrslage in Bollwerk und im Bereich der Ortschaft Berkenbaum beobachtet. Es werden Polizeikontrollen stattfinden. Sie betreffen vor allem das Lkw-Verbot entlang der K25. Zusätzliche „No Trucks“-Schilder der Stadt Kierspe werden aufgestellt.
Die von Kiersper Bürgern, Rat und Stadt gewünschten Tempolimits werden angeordnet, falls das Verkehrsaufkommen eine so genannte „begründete Gefahrenlage“ darstellt. Eine Einbahnstraßenregelung kommt aufgrund der starken landwirtschaftlichen Nutzung nicht in Betracht. Auch eine Ampellösung im Bereich der Haarnadelkurve Bollwerk entfällt, da hier Bedenken bezüglich des Bahnübergangs bestehen.
Bollwerk, Halzenbach, Feld, Berken, Hemecke
Die Stadt teilt mit, dass „Anlieger frei“-Regelungen von Kreis und Land kritisch gesehen werden. Die K25 ist als Kreisstraße zur Aufnahme des überörtlichen Verkehrs bestimmt. Die Nutzung als Anliegerstraße steht ihrem Widmungszweck entgegen. In den Ortschaften Halzenbach, Feld, Berken und Hemecke werden Messungen durchgeführt. Wenn sie die Zunahme des Verkehrs belegen, wird neu entschieden.
L528 Schnörrenbach – Keine Freigabe für den Schwerlast-Verkehr
Das Verbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen bleibt bestehen. Nur Versorgungsfahrzeuge, zum Beispiel von der Firma Lobbe, die Straßenreinigung, Busse und der landwirtschaftliche Verkehr sind von dem Verbot nicht betroffen. Die Stadt Kierspe weist explizit darauf hin, dass die Schnörrenbach der Freiwilligen Feuerwehr Kierspe als Anfahrtsweg zu den Ortschaften jenseits der B54 dient. „Sie ist daher unter allen Umständen so frei wie möglich zu halten“, heißt es in der Pressemitteilung.
L528/B237 – Ampel in Wildenkuhlen
Der Landesbetrieb Straßen NRW sichert die Anpassung der Ampelschaltung in Kierspe-Wildenkuhlen zu. Dabei wird die Priorität der Abzweigung Kölner Straße in Richtung Tannenbaum verringert.
K44 – Tonnagebeschränkung, Tempo 30 in Höhlen, Polizeikontrollen
Das Verbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen bleibt bestehen und wird von der Polizei kontrolliert. Als Sofortmaßnahme werden beide Zufahrten der Ortslage Höhlen mit dem Verkehrszeichen „Achtung Kinder“ beschildert. Auch hier richtet der Landesbetrieb Straßen NRW Messpunkte ein. Falls das Verkehrsaufkommen in diesem Bereich eine Gefahrenlage darstellt, würde dort Tempo 30 eingeführt.
B54 – Aufhebung des Durchfahrtsverbots für LKW, verlängerte Parkzeiten
Die Stadt Lüdenscheid lehnt eine Aufhebung ab. Sowohl der Landesbetrieb als auch der Märkische Kreis sind in die Verhandlungen eingebunden worden, um die Aufhebung dennoch zu erreichen. Im Bereich des Volme-Freizeit-Parks (VFP) wird die Beschränkung der Parkzeit an der B54 komplett aufgehoben.
B237 Zugänge zum Volme-Freizeit-Park (VFP)
Fußgänger und Radfahrer gelangen durch den Windfuhr-Zugang sowie und über die Zugänge an der B237 und an der B54 in den VFP. Die Stadt Kierspe betont: „Der VFP ist also auch während der Vollsperrung fußläufig und für Radfahrende durch das Viadukt zu erreichen.“ Entlang der Kölner Straße B237 besteht während der Sperrung ein halbseitiges Parkverbot.
Sankel – eingeschränkte Öffnung der Straße
Die Straße Sankel wird für landwirtschaftliche Fahrzeuge und Radfahrer geöffnet. Sie wurde bereits durch den Bauhof freigeschnitten. Bis Montag wird sie gereinigt und Schäden beseitigt. Der Landesbetrieb Straßen NRW übernimmt die Kosten nicht.
Wochenendarbeiten und Baustellenfest
Straßen NRW teilt mit, dass die Arbeiten von montags bis samstags durchgeführt werden. Nachtarbeit ist insbesondere aufgrund der Lärmbelästigung nicht vorgesehen.
Durchgängige Besetzung der Rettungswache 8 bis 18 Uhr
Die Besetzung der Wache erfolgt entsprechend des Rettungsdienstbedarfsplan unter der Woche von 8.00 Uhr – 18.00 Uhr.
Schaffung von vorübergehenden Parkmöglichkeiten am ZOB
Ergänzende, vorübergehende Parkmöglichkeiten schafft die Stadt Kierspe im Bereich der Radabstellanlage am Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB).
Situation für Radfahrer
Die Stadt Kierspe teilt mit, dass die Arbeiten am Radweg Dürhölten „intensiv vorangetrieben“ würden. „Allerdings kann hierdurch keine Verbesserung der brückenbedingten Verkehrsproblematik für die Radfahrenden herbeigeführt werden“.
Grundsätzlich, so teilt die Stadtverwaltung Kierspe mit, werde die Situation auch nach der Sperrung intensiv weiter beobachtet. An den neuralgischen Punkten werden Messungen mit Seitenradargeräten des Kreises, des Landesbetriebs und der Stadt Kierspe durchgeführt. Bürgermeister Olaf Stelse erläutert, dies diene vor allem dazu, im Nachgang der Sperrung weitere Maßnahmen zu legitimieren: „Das sind dann die Stellschrauben, die wir anpassen können – selbstverständlich immer im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten.“ Hauptverantwortlich für die Anordnung zusätzlicher Maßnahmen sei der Landesbetrieb Straßen NRW.


