Wenn der Kiersper Schützenverein (KSV) zum viertägigen Schützenfest durch Kierspe-Dorf zieht, führt der Weg an beiden Tagen durch die Bachstraße. Diese ist dann mit grün-weißen Wimpeln zünftig geschmückt. Dafür sorgen die "Schützen Bachstraße". Am Freitagabend, 15. August, hängten sie die Girlanden mit den Schützenwimpeln auf. Wie sie das gemacht haben, ist berichtenswert.
Lustig flattern die Girlanden mit grün-weißen Schützenwimpeln über der Bachstraße. Seit Freitag ist das so. Dann haben die "Schützen Bachstraße" sie nämlich angebracht. Das sind Anwohner, Nachbarn und Freunde. Einige sind Mitglieder im KSV, andere feiern einfach gern beim Schützenfest mit. Das erklärte die im Laufe des Abends von einem knappen halben Dutzend um immer mehr Strippen- beziehungsweise Wimpelkettenzieher anwachsende Gruppe. Sie gründete sich 2011 und heißt mit komplettem Namen "Schützen Bachstraße - Freunde des KSV". Diese trafen sich am frühen Freitagabend bei Sybille und Klaus Afflerbach, ungefähr in der Mitte der Bachstraße. Dort legen die Schützen des KSV und ihre Gäste bei den beiden großen Umzügen jeweils einen Zwischenstopp ein.

Klaus Afflerbach erzählte: "Das ist Tradition. Wir verkaufen dann hier Getränke. Vom Erlös kaufen wir neue Wimpelketten und Fahnen. Die gehen schonmal kaputt." Aufs Stichwort trudelten Mitglieder des Allgemeinen Schützenvereins (ASV) ein. Sie haben 2024 eine der Wimpelketten zerschnitten, welche die "Schützen Bachstraße" ausnahmsweise als Überraschung zum Jubiläums-Schützenfest "100 Jahre ASV" aufgehängt hatten. Der Girlandenschlitzer, Thomas Pillmayer, kam Freitag mit einer neuen Wimpelkette, einer Kiste Bier und einer Entschuldigung: "Ich fuhr mit dem Trecker dem Zug voran. Die Aufbauten auf meinem Anhänger hätten unter der Wimpelkette nicht durch gepasst. Mit dem Schnitt war das erledigt."
Wie nennt man sowas? Sabotage, Untat, Gedankenlosigkeit, Frechheit? Ach, egal .....

Damit sowas jedenfalls nicht noch einmal passiert, haben die "Schützen Bachstraße" in diesem Jahr an dieser Stelle keine Wimpelkette aufgehängt. Sie klingelten bei Nachbarn, lehnten sich aus Fenstern, kletterten auf Bäume und turnten auf Leitern, um die grün-weißen Girlanden über die Bachstraße zu spannen. Es sei ein großer Aufwand, räumte Klaus Afflerbach ein. "Aber für den KSV machen wir das gern." Dass es nur alle zwei Jahre nötig sei, erleichtere die Sache. "Sonst wäre das für so eine Gruppe wie uns nicht zu stemmen."
Die letzte Woche vor dem Schützenfest des KSV, das am Freitag, 22. August, beginnt, werden die "Schützen Bachstraße" nutzen, um alles für die Bewirtung der Umzüge vorzubereiten. Bei allem Aufwand werden sie sich auch in diesem Jahr die Zeit für eine eigene kleine Tradition nehmen: Seit 2011 veranstalten sie zum Schützenfest-Samstag an der Bachstraße ihr eigenes Königsschießen, wie Klaus Afflerbach erläuterte. "Normalerweise kommt immer der König des KSV mit dem Prinz und dem Kommando, macht den ersten Schuss und wir schießen dann weiter." Weil der KSV bei diesem Schützenfest zusätzlich das Kreisjugendkönigsschießen und das Kreiskönigsschießen ausrichtet, könnte sich der Programmablauf ändern.

Das Bachstraße-Königsschießen finde am Samstag, 23. August, um 14 Uhr jedoch in jedem Fall statt, teilte Klaus Afflerbach mit. Er ist derzeit noch der amtierende "König Klausi I." der Bachstraße. "Das ändert sich am Samstag", grinste Afflerbach. "Dann wird's jemand anders." Wie beim großen Vorbild, dem KSV, muss er für zwei Jahre pausieren, bevor er wieder auf den Bachstraßen-Königsvogel schießen darf. Während er mit LokalDirekt sprach, hatten sein Sohn und einige andere Mitglieder der "Schützen Bachstraße" wie Superhelden bereits die Hälfte der Wimpelketten über die Bachstraße gespannt. Noch gespannter sind die "Schützen Bachstraße - Freunde des KSV" in der Vorfreude auf das Schützenfest des KSV.
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