Sie wollte etwas verkaufen und eine Interessentin meldete sich. Die vermeintliche Käuferin schickte ihr eine Mail mit einem QR-Code. Den sollte die Verkäuferin scannen, um ihr Geld zu erhalten. Was dann genau passiert ist, muss die Polizei noch klären, meldet der Pressebericht. Jedenfalls bemerkte die Lüdenscheiderin kurz darauf, dass ein hoher Geldbetrag von ihrem Tagesgeld- aufs Girokonto umgebucht wurden.
Offenbar hat die vermeintliche Käuferin Zugriff auf das Online-Banking der Lüdenscheiderin. Die Frau habe die Umbuchung rückgängig machen und ihr Guthaben „in Sicherheit“ bringen können. Am nächsten Tag sperrte sie bei ihrer Bank die Online-Banking-Funktion und ihre Bankkarte, berichtet die Polizei.
QR-Code: Genau hinsehen, was man da eigentlich scannt
QR-Codes machen zwar das Leben leichter – leider jedoch auch den Betrug, warnt die Polizei. Das Bild mit den vielen weißen und schwarzen Quadraten führe schneller in die Hände von Betrügern als man denkt. QR-Codes (Englisch „Quick Response“ oder „schnelle Antwort“) lassen sich leicht per Handykamera anvisieren und führen zum Beispiel in Museen oder interessanten Punkten beim Stadtrundgang zu nützlichen Informationen.
Beim Bezahlen, zum Beispiel am Parkscheinautomaten, sollten Nutzer aber genauer hinschauen. Auch im Handel lauern die QR-Code-Betrüger. Sie haben es nicht nur auf die kleinen Parkgebühren abgesehen. Sie wollen die Bank- oder Kreditkarten-Daten. Wer den betrügerischen QR-Code scannt, der landet auf einer Bezahlplattform.
Ähnlichkeiten zu tatsächlich bestehenden Bank- oder Automaten-Betreiber-Seiten sind natürlich kein Zufall. Dort soll der Kunde seine Kreditkarten-Daten samt Sicherheitscodes oder PIN eingeben. Und schon öffnen sich für die Betrüger Scheunentore, richtig viel Geld abzubuchen. Das funktioniert leider auch im Online-Handel. Manche Online-Flohmärkten bieten eine „sichere Art“ zu bezahlen an. Das ermöglicht es, Zahlungen rückgängig zu machen. Dabei dürfen sich die Nutzer jedoch ausschließlich innerhalb ihres Kunden-Kontos bewegen. Wer Links oder QR-Codes in E-Mails oder Messenger-Nachrichten folgt, der riskiert, auf Fake-Seiten zu landen.
Nützliche Tipps von Polizei und Verbraucherzentrale zum Selbstschutz
Die Polizei rät: Prüfen Sie die angesteuerte Internet-Adresse: Führt der Link auf die echte Seite der angeblichen Organisation oder der Stadt? Halten Sie Ihre Sicherheits-Software auf aktuellem Stand! Grundsätzlich gilt bei der Nutzung von Online-Diensten: Verwenden Sie starke Passwörter! Tipps dazu gibt es auf der Kampagnenseite der Polizeiunter mach-dein-passwort-stark.de.
Auch die Verbraucherzentrale NRW warnt eindringlich vor dem sogenannten Quisching hinter dem sich Betrug mit falschen QR-Codes in Mails, Briefen, ÖPNV und Straßenverkehr verbirgt.