Zwei Tage vor dem Wahltag stellten sich die Bürgermeisterkandidaten Ralf Beßler, Patrick Hansmann und Detlef Krüger erneut einer Fragerunde, diesmal im Caritas-Altenzentrum St. Josef in Eiringhausen. Der Heimrat, bestehend aus Mitarbeitern und Bewohnern des Hauses hatte einen Fragenkatalog vorbereitet. Zahlreiche Bewohner verfolgten die Podiumsdiskussion mit Interesse.

Einrichtungsleiterin Corinna Flues, ihr Stellvertreter Christian Formanowski und die psychosoziale Betreuerin Kathrin Schmidt moderierten das Gespräch. Neben den Bewohnern begrüßten sie Peter Brücher von der Seniorenvertretung der Stadt Plettenberg und Doris Schröder vom Netzwerk Hospizarbeit. „Wie sehen Sie die Zukunft Plettenbergs - besonders mit Blick auf die ältere Generation?“, formulierte Christian Formanowski das Thema des Nachmittags.

Die drei Kandidaten berichteten über eigene Erfahrungen mit Menschen in ihren Familien, die im Alter pflegebedürftig wurden, und betonten einhellig, wie wichtig hohe Standards in der medizinischen Grundversorgung vor Ort seien.

Eine Frage lautete, ob es in Plettenberg in Zukunft wieder einen Bürgerbus geben würde, der vor allem für ältere Menschen, die kein Auto mehr fahren, wichtig sei. „Ja, der Bürgerbus muss wieder her“, forderte Beßler. Dieser solle seiner Vorstellung nach nicht nur nach Fahrplan verkehren, sondern auch telefonisch angefordert werden können. Hansmann erinnerte daran, dass sich der Bürgerbusverein vor einigen Jahren mangels ehrenamtlicher Fahrer, aber auch mangels Fahrgästen, aufgelöst habe. „In anderen Kommunen klappt es“, möchte auch er gerne einen neuen Anlauf starten. Krüger kritisierte in diesem Zusammenhang die MVG, die seit 50 Jahren kaum etwas an ihrem Konzept verändert habe und „jährlich 30 Millionen Euro Miese“ einfahre. Er regte an, in Zusammenarbeit mit der Seniorenvertretung Ideen zu entwickeln.

Wie können ältere Menschen besser in Kulturveranstaltungen eingebunden werden, lautete eine weitere Frage. Zum Beispiel beim P-Weg-Marathon-Wochenende sei aufgefallen, dass im Zielbereich auf dem Alten Markt kaum Sitzgelegenheiten vorhanden waren, die Senioren die Teilhabe am Geschehen erlaubt hätten. Krüger möchte auch in diesem Bereich die Seniorenvertretung stärker einbinden. Er verwies zudem auf den Umbau der Stadtbücherei zu einem Begegnungsort für alle Generationen. Hansmann fände einen stärkeren Austausch auch sinnvoll. Er würde zum Beispiel den einst als Einzelveranstaltung ausgerichteten Generationentag ins Plewo-Stadtfest integrieren. Beßler möchte in der Innenstadt Neubauprojekte verwirklichen, die Mehr-Generationen-Wohnen ermöglichen. Bei Kulturveranstaltungen zum Beispiel im Ratssaal könnte er sich Fahrdienste für ältere und nicht mobile Interessierte vorstellen.

Der Heimrat hatte einen Fragenkatalog vorbereitet - Tenor: Wie stellen sich die Bürgermeisterkandidaten die Zukunft Plettenbergs mit Blick auf die ältere Generation vor?
Foto: Schlütter

In diesem Zusammenhang wies Kathrin Schmidt auf vielfältige Angebote im Altenzentrum St. Josef hin. „Hier könnten wir noch mehr machen, wenn wir Unterstützung in Form von intensiveren Netzwerken hätten.“

„Wie komme ich als älterer Mensch ins Rathaus, ohne digital einen Termin zu buchen?“, wollte ein Bewohner wissen. Beßler erklärte seine Vorstellung, dass jeder ohne Termin ins Rathaus kommen könne, um seine Angelegenheit zu regeln. Er möchte einen gemütlichen Aufenthaltsbereich schaffen, wo Wartezeiten „bei einem Kaffee“ verbracht werden können. Hansmann kann sich bestimmte Zeiten vorstellen, zu denen Bürger ohne Termin zu den entsprechenden Stellen im Rathaus gehen. Generell für ein „offenes Rathaus“ sprach sich Krüger aus. Mit oder ohne Termin müssten die Bürger kommen können.

Abschließend bedankte sich Corinna Flues bei den drei Kandidaten, dass sie sich kurz vor der Wahl die Zeit für die Fragerunde genommen hätten.