Christoph Weiland tritt damit die Nachfolge von Ralf Schwarzkopf an, der den Stadtverband seit 2009 geführt hatte. Der CDU-Landtagsabgeordnete zieht sich zurück, weil er für das Amt des Landrats im Märkischen Kreis kandidiert. Aus diesem Grund wolle und müsse er andere Aufgaben abgeben. Schwarzkopf hatte angesichts seiner Dreifachbelastung im Vorfeld der Kommunalwahl als Wahlkämpfer in eigener Sache, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Hotset und als Landtagsabgeordneter selbst seinen vorzeitigen Rückzug vorgeschlagen.

In seinem Rechenschaftsbericht blickte er auf das Jahr 2009 zurück. „Damals erzielte die CDU ein katastrophales Wahlergebnis“, sagte er. (Red.: Bürgermeisterkandidatin Christel Gabler holte 25,2 Prozent der Stimmen, SPD-Mann Dieter Dzewas 63,1 Prozent. Bei der Ratswahl kam die CDU auf 32,4 Prozent der Stimmen, die SPD auf 39,5 Prozent). „Damals haben wir gesagt, dass wir so etwas nie wieder erleben wollen“, erinnerte sich Ralf Schwarzkopf. Zusammen mit dem heutigen CDU-Fraktionsvorsitzenden Oliver Fröhling habe er sich an die Neuaufstellung von Partei und Fraktion gemacht. Das Ergebnis: „Heute sind wir die stärkste Fraktion im Rat.“ Ralf Schwarzkopf dankte vor allem Oliver Fröhling für die gute Zusammenarbeit und Loyalität.
Sollte Ralf Schwarzkopf am 14. September zum Landrat gewählt werden, muss er sein Landtagsmandat aufgeben. Dann werde Matthias Eggers, CDU-MdL aus dem Nachbarwahlkreis, die Betreuung seines ehemaligen Wahlkreises übernehmen, kündigte Ralf Schwarzkopf an. Auch seine Nachfolge als Hotset-Geschäftsführer habe er für diesen Fall bereits geregelt.
Er kandidiere für das Amt des Landrats, weil er sich dem Märkischen Kreis in besonderer Weise verbunden fühle, sagte der scheidende Stadtverbandsvorsitzende. Das Amt sei eine große Herausforderung. „Wir erleben das dritte Jahr in Folge eine Rezession und haben die höchsten Arbeitslosenzahlen seit zehn Jahren.“ Um das zu ändern, bedürfe es einer Vision und eines starken Teams. „Probleme werden oft erkannt, aber Lösungen werden nicht sichtbar gemacht“, kritisierte Ralf Schwarzkopf. „Dabei brauchen wir aber alle diesen Erfolg.“
Das gelte auch für Lüdenscheid. Er räumte der parteilosen CDU-Bürgermeisterkandidatin Melita Alzorba große Chancen ein, als Rathauschefin vieles in Lüdenscheid positiv verändern zu können.

Das sieht auch Christoph Weiland so: „Veränderung beginnt an der Spitze, deshalb brauchen wir Melita Alzorba als Bürgermeisterin für Lüdenscheid“, sagte er in seiner Bewerbungsrede. Auch er wolle vieles verändern. „Ich bin seit 2020 mit Herzblut im Stadtrat. Mein Anspruch ist es nicht, die Dinge schönzureden, sondern sie besser zu machen.“
Er erinnerte an Zeiten, in denen Lüdenscheid eine wachsende Stadt mit steigendem Wohlstand gewesen sei. Mit Mut, einer klaren Strategie und Führung könne die Stadt an diese Zeiten anknüpfen. „Die letzten 20 Jahre haben gezeigt, wie Lüdenscheid nicht geht.“ Ein Neuanfang sei nur mit einer Trendwende und neuen Ideen zu schaffen. Die Basis dafür bilde das Wahlprogramm der CDU, das Christoph Weiland in Teilen vorstellte. Es ist seit Mittwoch hier nachzulesen.