NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen) hat am Dienstag die Sanierungsoffensive Südwestfalen gestartet. Erstes Projekt ist die nachhaltige Erneuerung der L655 (Brunscheider Straße) auf einer Länge von 2,8 Kilometern. Die Bauarbeiten sollen im August beginnen.
Die Erneuerung der Brunscheider Straße ist Teil des „Sonderprogramms Südwestfalen“, mit dem die Landesregierung in den kommenden zehn Jahren 124 Vorhaben finanziert. Dafür stehen rund 100 Millionen Euro zur Verfügung.
Dr. Petra Beckefeld, Direktorin von Straßen.NRW, wies am Dienstag bei der Auftaktveranstaltung am Drever Weg in der Nähe des Kostal-Werkes an der Bellmerei auf eine Besonderheit des Programms hin. Das Land NRW habe im September 2024 einen Beteiligungsprozess gestartet, den es in dieser Form noch nicht gegeben habe. Alle Akteure der Region seien an einen Tisch geholt worden, um gemeinsam die Sanierungsmaßnahmen für die von der Sperrung der A45 überlasteten Straßen zu diskutieren und abzustimmen. Daraus sei das „Sonderprogramm Südwestfalen“ mit seinen insgesamt 124 Vorhaben entstanden. Es werde die kaputtgefahrenen Ausweichstrecken bestmöglich erhalten und stärken.
„Mit dem Start der L655-Sanierung senden wir ein Signal an die Region und die Menschen. Sie mussten viele zusätzliche Belastungen, Staus und Lärm ertragen. Diese Situation für die Anwohnerinnen und Anwohner, Pendlerinnen und Pendler wollen wir nun Schritt für Schritt verbessern“, betonte Verkehrsminister Oliver Krischer.
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Mit Gordan Dudas (SPD) und Ralf Schwarzkopf (CDU) waren auch die beiden Lüdenscheider Landtagsabgeordneten beim Start der Sanierungsoffensive dabei. „Die Bagger rollen“, stellte Schwarzkopf fest. Jetzt werde die L655 in Ordnung gebracht, die durch den Umleitungsverkehr stark gelitten habe.
Gordan Dudas wertet den Beginn der Bauarbeiten als ein erfreuliches und wichtiges Signal für die lokale Wirtschaft und die Region. Der vorzeitige Maßnahmenbeginn sei „insbesondere auf unseren Druck aus der Region zurückzuführen. Dies können wir als einen besonderen Erfolg für unsere Arbeit vor Ort werten.“
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Dennoch seien, insbesondere aufgrund der Sperrung der Talbrücke Rahmede, insgesamt 470 Kilometer Straßen in Südwestfalen sanierungsbedürftig. Dafür reichten die bislang bereitgestellten 100 Millionen Euro bei weitem nicht, sagte Gordan Dudas, der verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion ist. „Um die Region nachhaltig zu sanieren, muss das Land zusätzlich mindestens 500 Millionen Euro zur Verfügung stellen“, fordert er.
Die Umsetzung der jetzt beginnenden Maßnahme erfolgt in enger Abstimmung mit den regionalen Partnern und der Autobahn GmbH. Dabei werden moderne Vergabeverfahren angewendet. „Wir setzen auf teilfunktionale Ausschreibungen: Planung und Ausführung werden gemeinsam in eine Hand gegeben“, erklärte Dr. Petra Beckefeld. „Das spart Zeit, erhöht die Effizienz und erlaubt eine flexible Umsetzung. Das ist besonders wichtig für eine Maßnahme dieser Größenordnung.“ Die Kosten für die Sanierung der L655 belaufen sich auf circa 5,2 Millionen Euro.
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Dr. Petra Beckefeld geht davon aus, dass die Sanierung der L655, die in neun Bauabschnitte aufgeteilt ist, zwei Jahre dauern wird. 37 400 Quadratmeter Fläche werden grundhaft saniert. Das bedeutet: Es geht nicht um eine einfache Erneuerung der Fahrbahndecke, wie an vielen anderen Stellen. Die Brunscheider Straße zwischen Kostal und Rosmart-Kreisel wird bis zu 70 Zentimeter tief grunderneuert. Dazu zählen auch neue Gräben, eine neue Entwässerung. Und weil die Banketten für eine weitestgehende Zweispurigkeit des Verkehrs neben der Baustelle verbreitert werden, wird am Ende auch noch in großen Teilen ein breiter neuer Radweg entstehen.
Liste aller 124 Maßnahmen: www.strassen.nrw.de/de/luedenscheid-verkehr-infolge-a45-sperrung.html