Thomas Wewers, Leiter der Integrativen Kulturwerkstatt „Alte Schule“, sowie die Choreografin und Tanzpädagogin Anke Böttcher wollten nichts dem Zufall überlassen. So machten sie die Akteure des inklusiven Projekts „Tanzinne(n)stadt“ in Erwartung etwaiger Regengüsse wetterfest mit knallbunten Knirpsen. Die sechsköpfige Gruppe löste am Samstagmittag jede Menge erstaunte Blicke aus.

Fröhlich mit ihren Schirmen winkend zogen die vier Frauen und zwei Männer durch die untere Wilhelmstraße zum Sternplatz. Willi. Hier endete die Performance, die etwa eine halbe Stunde zuvor auf dem Graf-Engelbert-Platz begonnen hatte. Hier begrüßte Thomas Wewers einige Schaulustige, die sich später mit der Gruppe auf den Weg machten.

Auf dem Graf-Engelbert-Platz spürten die Akteurinnen und Akteure den Formen des großen Würfels vor der Stadtbücherei nach. Auf der Treppe vor der Erlöserkirchen spannten sie in verschiedenen Formationen die bunten Schirme auf und zu. Am Karussellplatz wechselten sie vor dem ehemaligen Herrenausstatter Strodel & Jäger schwimmend, hüpfend oder mit raumgreifenden Schritten die Seiten – begleitet von Musik, die Anke Böttcher auf einer mobilen Soundbox abspielte. An Waldemar Wiens Skulptur „Onkel Willi und Felix“ auf dem Sternplatz setzten sie dann den Schlusspunkt.

Anke Böttcher begleitete die Gruppe seit Montag. Zunächst wurde in der „Alten Schule“ geprobt. Dann suchte die Tanzpädagogin mit ihren Schützlingen deren Lieblingsorte in der City auf. Dabei wurden dann gemeinsam die kleinen Choreografien entwickelt. Anke Böttcher arbeitet in unterschiedlichsten Community-Dance und Performance-Projekten mit Menschen mit und ohne Behinderung in Deutschland und England. Sie entwickelt eigene Tanzstücke und gibt Fortbildungen zum Thema „Tanz mit Menschen mit Behinderung“ in ganz Deutschland.

Impressionen der Performance "Tanzinne(n)stadt.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

2006 und 2007 wirkte sie mit bei CanDoCanDance (künstlerische Leitung Royston Maldoom), ist seit 2008 im choreografischen Team von making a move/Hamburg und gründete die Tanzkompanie „here we are“ an den Elbe-Werkstätten/Hamburg. Mit dieser Gruppe machte sie 2024 im Lüdenscheider Stadtpark Station und verwandelte das Gelände in eine Bühne für ihre Tanzkompanie.

„Tanzinne(n)stadt“ war ein Angebot der Integrativen Kulturwerkstatt Alte Schule. Ermöglicht wurde es in Kooperation mit der Stadt Lüdenscheid im Rahmen des IHK-Altstadt und dem Studjo Lüdenscheid des Ev. Johanneswerkes (ehemals Märkische Werkstätten).