Wahlkampf-Unterstützung von "ganz oben" für André Krause. In den Räumen der Firma Rutenbeck empfingen die Schalksmühler Unternehmen am 5. September mit Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) hohen Besuch aus Berlin. Neben dem Bürgermeisterkandidaten der CDU-Schalksmühle, André Krause, der dieses Zusammentreffen organisiert hatte, waren auch der Landratskandidat Ralf Schwarzkopf (CDU), der aktuelle und ehemalige Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Olpe-Märkischer Kreis I, Florian Müller (CDU) sowie Dr. Matthias Heider (CDU) anwesend.

In den Seminarräumen der Firma Rutenbeck kamen am Freitag zahlreiche Gäste zusammen, um den Besuch von Kanzleramtschef Thorsten Frei zu verfolgen. Unter dem Motto „Frei-Tag“ lud die CDU zu einer Diskussionsrunde über die aktuelle wirtschaftliche Lage ein – und nutzte zugleich die Gelegenheit, Bürgermeisterkandidat André Krause im Wahlkampf zu stärken.

Den Auftakt machte Hausherr Harald Rutenbeck, der die Gäste begrüßte und anschließend das Wort an André Krause übergab - explizit nicht als Gastgeber, die Rolle fiel Krause zu, wie der Ehrenpräsident der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer betonte. In seiner Rede hob Krause die wirtschaftlichen Herausforderungen Schalksmühles hervor und betonte, dass nur ein enges Zusammenspiel zwischen Kommune, Land, Bund und den Unternehmen eine nachhaltige Lösung ermöglichen könne.

Im Anschluss sprach Landratskandidat Ralf Schwarzkopf. Er erinnerte an die historische Entwicklung der Region, die seit jeher vom Innovationsgeist und Unternehmertum geprägt sei. Diese Eigenschaften seien es auch, die heute den Schlüssel zur Bewältigung der aktuellen Probleme – insbesondere der hohen Energiekosten – bilden würden. Sollte er zum Landrat gewählt werden, sehe er es als seine Aufgabe, innovative Ansätze aktiv zu unterstützen.

(v.l.n.r.) Thorsten Frei, André Krause, Ralf Schwarzkopf, Harald Rutenbeck
Foto: Maximowitz

Thorsten Frei, Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, sprach im weiteren Verlauf über die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands und stellte klar, dass Kommunen eine zentrale Rolle spielten, da sie die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger unmittelbar prägten. „Am Ende kann der Staat nur das ausgeben, was er zuvor erwirtschaftet hat“, so Frei. Die Politik müsse vor allem die Unternehmen stärken – als Weg zum Wohlstand und zu einem sicheren Sozialstaat.

Neben wirtschaftlichen Fragen griff Frei auch sicherheitspolitische Aspekte aus der Begrüßung von Hausherr Rutenbeck auf. Deutschland, so der Kanzleramtschef, sei als Exportnation in besonderem Maße auf stabile internationale Rahmenbedingungen angewiesen und müsse deshalb bei sicherheitspolitischen Fragen, die Deutschland selbst betreffen, mit einer klaren Stimme auftreten. Bezug nahm er dabei auf das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Russlands Präsident Wladimir Putin, bei dem der Ukraine-Krieg eine zentrale Rolle spielte.

Darüber hinaus stellte Frei die bisherigen Projekte der Bundesregierung vor und warb für weitere Reformen, um Deutschland bei Steuern und Energie wettbewerbsfähig zu halten. Persönlich wurde er, als er seine Unterstützung für den CDU-Bürgermeisterkandidaten bekräftigte: „Es stellt sich die Frage, ob ich André Krause vertraue", sagte er gegen Ende seiner Rede. Schnell ergänzte er, dass er das tut. Krause stehe, so Thorsten Frei, auf einem soliden Wertefundament, das ihn für das Amt qualifiziere. Frei sprach dabei auch aus eigener Erfahrung, die er in neun Jahren als Oberbürgermeister von Donaueschingen sammeln konnte.

Im Anschluss an seine Rede stellte sich Thorsten Frei den Fragen und Anmerkungen der Anwesenden. Die erste Wortmeldung kam von André Krause selbst und bezog sich auf die steigende Kreisumlage sowie die wachsenden Sozialkosten. Frei betonte in seiner Antwort, dass die Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnen müsse, damit Deutschland auch künftig den immer größer werdenden Sozialstaat finanzieren könne.

Ein weiterer Beitrag thematisierte die Planbarkeit für Unternehmen. Diese könnten deutlich besser arbeiten, wenn aus den Bundesministerien klare Ziele kommuniziert würden und es nicht ständig zu überraschenden Wendungen käme. Frei erwiderte darauf, dass man in Berlin durchaus bemüht sei, so zu arbeiten, es jedoch viele Entwicklungen gebe, auf die auch die Politik keinen Einfluss habe.

Zur Sprache kam zudem das Thema Personalabbau. Hier unterstrich Frei, wie wichtig es sei, dass Deutschland insgesamt leistungsfähiger werde – und gerade in der Wirtschaft besser als andere sein müsse. Auch beim Anstieg der Arbeitnehmerkosten, die, so erklärte Christian Lepping vom Arbeitgeberverband Lüdenscheid in seiner Frage, perspektivisch bei gleichbleibender Entwicklung auf über 50 Prozent steigen werden, waren beide der Meinung, dass es so nicht weitergehen dürfe.

In der letzten Frage des Unternehmers und CDU-Ratskandidaten Dirk Reimann ging es um die Schwierigkeit für Unternehmen, geeignetes Personal zu finden. Der Sozialstaat werde zunehmend zur Konkurrenz für die Industrie, da viele Menschen ihre sicheren Sozialleistungen nicht für einen weniger sicheren Arbeitsplatz in der Wirtschaft aufgeben wollten. Frei entgegnete, dass Leistungen wirklich nur denjenigen zugutekommen sollten, die sie auch tatsächlich benötigen. Man dürfe sich nicht einfach alles leisten – insbesondere dann nicht, wenn man es sich nicht leisten kann.

Am Ende blieb trotz des straffen Terminkalenders des Bundesministers Zeit für persönliche Gespräche. Damit fand die Veranstaltung, die den Bogen spannte von bundespolitischen Grundsatzfragen bis zu den konkreten Sorgen der heimischen Wirtschaft – und zugleich den Auftakt für den Wahlkampf-Endspurt der CDU in Schalksmühle markierte - ein Ende.