In Zeiten zunehmender Hitzewellen setzen immer mehr Städte auf konkrete Maßnahmen – unter anderem durch die Installation öffentlicher Trinkwasserbrunnen. Der erste wird auch in Breckerfeld bald Realität. Möglich macht das ein Projekt der AVU-Gruppe, die mehrere Kommunen in ihrem Versorgungsgebiet mit modernen Wasserspendern ausstattet.
Die AVU-Gruppe stellt insgesamt sechs Städten im Versorgungsgebiet je einen Trinkwasserbrunnen zur Verfügung, darunter auch Breckerfeld. Ziel des Projekts ist es, in hochfrequentierten Bereichen der Innenstädte einen kostenlosen und hygienischen Zugang zu Trinkwasser zu schaffen – besonders wichtig an heißen Tagen, wenn die Temperaturen in den Stadtzentren deutlich ansteigen.
Die Entscheidung für die Standorte fiel nicht leichtfertig: Gemeinsam mit den jeweiligen Stadtverwaltungen prüfte die AVU mögliche Plätze auf ihre Eignung. Inzwischen ist die Auswahl getroffen, die Brunnen sind - nach längerer Wartezeit - geliefert und wurden den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern nun von AVU-Geschäftsführer Markus Kosch offiziell vorgestellt. Auch AVU-Vorstand Uwe Träris schaute sich die Brunnen an und zeigte sich vom Projekt überzeugt: „Gerade bei großer Hitze ist so ein Zugang zu Trinkwasser wichtig.“
Breckerfeld entscheidet sich für die Denkmalstraße
In Breckerfeld fiel die Wahl auf einen Standort in der Denkmalstraße, bestätigte Bürgermeister André Dahlhaus am Donnerstag, 28. August, im Gespräch mit LokalDirekt: „Wahrscheinlich wird der Trinkwasserbrunnen in Höhe der Figurengruppe vor ‚Optik Ziel‘ installiert, in unmittelbarer Nähe zur stark frequentierten Apotheke.“ Hier sei lediglich noch zu prüfen, inwieweit der Standort mit öffentlichen Veranstaltungen wie beispielsweise der Kirmes vereinbar sei.
Bereits im Juni hatte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss der Stadt Breckerfeld beantragt, öffentliche Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet zu errichten (wir berichteten). Auch sie sahen als potenzielle Standorte die Denkmalstraße sowie auch den Bereich am Jakobusbrunnen, die Schul- und Sportanlagen und das Mehrzweckfeld. Damals verwies Dahlhaus auf die laufenden Gespräche mit der AVU und betonte die Herausforderungen, die mit dem Betrieb solcher Anlagen verbunden sind: „Die Hygieneauflagen für Trinkwasserbrunnen sind sehr hoch. Die Beprobung bezüglich Keime muss nach gesetzlicher Vorschrift in relativ kurzen, regelmäßigen Abständen erfolgen.“ Die Stadtverwaltung allein könne diese Anforderungen nur schwer leisten, betonte er im Juni.
Kostenübernahme durch AVU – Stadt übernimmt Sichtkontrollen
Umso erfreulicher sei daher die Unterstützung des regionalen Wasserversorgers: „Die AVU übernimmt sämtliche Kosten für Anschaffung, Aufbau und regelmäßige Überprüfung des Trinkwasserbrunnens. Die Stadt ist lediglich dafür verantwortlich, einmal wöchentlich Sichtkontrollen durchzuführen“, erklärte Dahlhaus. Für den Bauhof sei dies im Rahmen der täglichen Arbeit gut umsetzbar.
Ob zukünftig, wie von den Grünen gefordert, weitere Trinkwasserbrunnen in der Hansestadt errichtet werden, sei Stand heute aus oben erwähnten Bedenken bezüglich des Wartungsaufwandes ungewiss.
Inbetriebnahme ab Sommer 2026
Insgesamt investiert die AVU einen fünfstelligen Betrag in die Beschaffung und Installation von Trinkwasserbrunnen in den sechs beteiligten Städten Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Schwelm, Sprockhövel und Wetter (Ruhr). „In den kommenden Wochen sollen sie installiert, an das Trinkwassernetz angeschlossen und getestet werden“, erläutert Markus Kosch das weitere Vorgehen. Ab dem Sommer 2026 sollen sie dann den Bürgerinnen und Bürgern uneingeschränkt zur Verfügung stehen und ihnen einen einfachen Zugang zu frischem Trinkwasser ermöglichen.
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