Dr. Carolin Krüger-Bahr wird im Gespräch mit Detlev Kümmel unter anderen die Spannung zwischen Expressivität und Präzision thematisieren, die die Werke Müllers auszeichnet.
Die Ausstellung entstand auf Anregung von und in Kooperation mit Detlev Kümmel, der sich im Rahmen seiner Galeriearbeit seit einiger Zeit intensiv mit den Werken Müllers auseinandersetzt. Sie ist bis zum 20. August in den Wechselausstellungsräumen des Galeriebaus und im großzügigen Areal des Forums zu sehen.
Hintergrund zum Künstler
Johann Georg Müller, 1913 in Ludwigshafen geboren und 1986 in Koblenz gestorben, sollte eigentlich Architekt werden, wechselte dann aber zur Kunst. Mit Zeichenkursen an der Freien Akademie Mannheim und autodidaktischen Studien vor Originalen verfolgte er entschlossen diesen Weg. Ab 1937 war er freischaffend tätig. Ein Stipendium führte ihn 1950 nach Koblenz, wo er im dortigen Künstlerhaus Asterstein bis zu seinem Tod lebte.
In seiner Heimatregion und in Städten wie Ludwigshafen, Koblenz, Mainz und Kaiserslautern war Müller nach dem Zweiten Weltkrieg ein vielfach ausgezeichneter Künstler. So wurde 1955 eine erste Einzelausstellung seiner Arbeiten in Koblenz gezeigt, 1964 eine erste Retrospektive im dortigen, neu eröffneten Haus Metternich und 1970 eine vielbeachtete Werkschau seiner Gemälde in der Pfalzgalerie Kaiserslautern. Einige Ankäufe von Müller-Arbeiten durch das Kultusministerium in Mainz sowie 1974 die Verleihung des Staatspreises des Landes Rheinland-Pfalz an den Künstler schlossen sich an.
„Müllers Bildkosmos verfügt über einen hohen Wiedererkennungswert“, heißt es in der Mitteilung. Immer wieder fühlt der Betrachter sich an die Stilmuster der Großen der Klassischen Moderne erinnert: Pablo Picasso, Fernand Léger oder Max Beckmann. Die Frage, welche visuellen Muster, wiederkehrende Bildformeln und -themen dieses umfangreiche malerische und grafische Gesamtwerk charakterisieren, ist Gegenstand dieser Ausstellung. Gleichzeitig wird beim Sichten der Werke deutlich, dass eine kunsthistorische Einordnung eher schwierig ist, da Müller als Einzelgänger und – wie Zeitgenossen formulierten – „seiner Zeit entgegen“ arbeitete.
Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenfrei. Für die Führung wir ein Beitrag von 3 Euro erhoben.