55 Jahre Grundschule Auf der Wahr. Abschluss der Projektwoche und Einweihung des Anbaus. Grund genug, groß zu feiern. Schulleiterin Christiane Wagner war es wichtig gewesen, alle einzubinden: Schulgemeinschaft, Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung, aber auch Vereine. Das Ergebnis: Riesenandrang und ein buntes Fest, das schon fast Volksfest-Charakter hatte.
Und für manche, die, wie Hannes, der vor 40 Jahren hier eingeschult wurde, war es auch eine Reise in die eigene Schulzeit. Dazu ein Programm mit ausgeklügeltem Timing. Vormittags konnten die Gruppen die Ergebnisse ihrer Projektwoche darstellen und damit zeigen, wie vielfältig „Eine Reise durch die Zeit“ sein kann. Mal ging es um die Entwicklung des Lichts von der Fackel bis zur Glühbirne, mal um die Frage, wie die Schule der Zukunft aussehen könnte. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) hat die Zukunft schon in der Grundschule Einzug gehalten. Auf Fotos zeigen Schüler, wie sie in 50 Jahren aussehen könnten, und formulieren, welche Berufe sie dann ausüben wollen: Präsident von Deutschland war sicher der ambitionierteste Wunsch. Andere wollen Tierärztin, Youtuberin, Erfinder, Schneeflugfahrer (optimistisch angesichts des Klimawandels), Fußballer oder Feuerwehrmann werden.
Zeitkapsel mit Berufswünschen
In einer Zeitkapsel sollen die Wünsche samt Foto auf USB-Sticks im Garten vergraben werden – für 15 Jahre. Dann seien die Kinder vielleicht noch in der Nähe und sie noch Schulleiterin und man könne sehen, was sich wie entwickelt hat, erklärt Christiane Wagner die Idee.
Eher hochmodern als ehrwürdig beschrieb Bürgermeister Jan Nesselrath die Schule. Als Aufgabe der Stadt und der Politik sah er es an, ein Umfeld zu schaffen, in dem in guter Gemeinschaft gelernt werden könne. Die offene Ganztagsschule sieht er als Angebot, um Familien zu helfen, den Alltag bewältigen zu können. Gerade bei der Betreuung sei „eine rasante Entwicklung“ zu verzeichnen. In die Schulen zu investieren sei „die Grundlage unserer Zukunft“. Mit dem Anbau habe es gedauert, aber er könne sich sehen lassen.
Fotogalerie:


Foto: Rüdiger Kahlke

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Schulausschuss-Vorsitzender Udo Kritschker sieht die Kinder Auf der Wahr gut aufgehoben. Man habe ein offenes Ohr, wenn es darum gehe, die „Gegebenheiten an die Wünsche der Kinder anzupassen“.
Namens der Kirchengemeinden gratulierte Pfarrer Klaus Kemper-Kohlhase der Schule zum Jubiläum und zum Anbau. Er wünschte der Schulgemeinde Gottes Segen und ging auf die Vielfalt an der Schule ein, an der 34 Nationen vertreten sind. Das passende Geschenk dazu: eine „Alle Kinder Bibel“ und der Hinweis, dass „Gott uns bunt geschaffen hat“.
Dank für breite Unterstützung
Schulleiterin Christiane Wagner war sichtlich froh, das 55-jährige Bestehen und die Einweihung des Neubaus feiern zu können. Wegen der Corona-Pandemie musste die für 2020 geplante 50-Jahr-Feier ausfallen. Zufällig ergab sich, dass die Schule nun 55 Jahre besteht und gleichzeitig der Neubau genutzt werden kann. Ihre Hoffnung ist, dass auch „die noch fehlenden Restarbeiten zeitnah erledigt werden“. Sie dankte allen, „die es möglich gemacht haben und auch weiterhin ermöglichen, so arbeiten zu können.“ Sie sei stolz, auf Menschen bauen zu können, „die unsere Ideen mittragen, sich für unsere Ziele und unsere Kinder interessieren und alles geben, damit diese tollen Kinder in einer modernen Schule auf ihre Zukunft vorbereitet werden.“
Viel Beifall gab es für den Schulchor und die Tanzgruppe. Sie lockerten mit schwungvollen Liedern, frischen Texten und gut choreografierten Tänzen den offiziellen Teil auf und sorgten so für ein Highlight im Programm.
Der Nachmittag stand dann im Zeichen von Spiel und Spaß. Eine Ponyschule, Menschenkicker, Rutschbahn und Schminkstände zogen das Interesse der Kinder auf sich. Mit einer Schauübung der Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie einem Auftritt des Fanfarenzuges zeigte sich, wie verwurzelt die Schule im gesellschaftlichen Gefüge ist. „Die Idee mit dem Fanfarenzug kam von den Kindern selbst“, so Christiane Wagner. Viele seien in dem Verein aktiv. Mitglieder des Chores Mixtour sorgten für kalte Getränke, der Event-Service Kattwinkel für Logistik und Catering – als Geschenk an die Schule.
Darüber geraten die lange Bauphase und die Enge in den Klassen in Vergessenheit. Probleme mit dem Neubau hatte es schon bei der Bodenplatte gegeben. „Das Schiff mit den Moniereisen hing im Suezkanal fest“, erinnert sich die Schulleiterin. – Beim bunt-lebendigen Fest am Samstag war das rostige Eisen nur noch eine Anekdote.