Leckeres, gesundes Essen und Krankenhaus, das verbinden viele Menschen aus leidvoller Erfahrung nicht miteinander. Die Verantwortlichen im Radprax-Krankenhaus möchten das im Zusammenspiel mit dem Catering-Unternehmen Rebional ändern. Seit Anfang Mai beliefert Rebional das Krankenhaus, das Seniorenzentrum und die Tagespflege an der Bracht.
„Wir werden insgesamt grüner und nachhaltiger“, beschreibt Detlef Badekow, Geschäftsführer des Radprax-Krankenhauses, die Strategie, die auch bei der Suche nach einem neuen Caterer mit ausschlaggebend gewesen sei. Unter mehreren Angeboten habe die Vorstellung von Rebional das Entscheidungsteam überzeugt. „Wir haben die Großküche von Rebional in Herdecke besichtigt, konnten dort das Essen direkt aus der Produktion probieren“, berichtet Verwaltungsleiterin Laura Gorenc und bestätigt die Aussage von Rebional-Geschäftsführer Oliver Kohl: „Wir sind vielleicht nicht die Besten, aber wir können noch kochen.“ Er legt Wert auf die Aussage, dass die Rebional-Köche Brühen, Jus und Grundsoßen frisch herstellen,
mit frischen Gewürzen arbeiten und jedes Gericht vor der Ausgabe probieren würden.
Oliver Kohl freut sich über den neuen Kunden in Plettenberg. „Das Radprax-Krankenhaus ist bisher unser einziger Partner in der Region. Wir wollen aber noch weitere akquirieren, damit die Fahrten ausgelastet sind“, erklärte er. Bis zu 160 Portionen werden täglich geliefert. Freitags wird Plettenberg zweimal angefahren; am Nachmittag werden die Portionen fürs Wochenende geliefert.

„Wir hoffen, dass wir unsere Mitarbeiter auch vom Rebional-Essen überzeugen können“, sieht Detlef Badekow noch Steigerungspotenzial. Zumal das ehemalige Panorama-Café geschlossen wurde. Der früher für die Gastronomie genutzte Raum in der obersten Etage des Krankenhauses steht den Mitarbeitern jetzt als Sozialraum zur Verfügung. Darüber hinaus finden dort Veranstaltungen wie Vorträge statt.
Cook and Chill heißt das Verfahren, mit dem dafür gesorgt wird, dass das am Rebional-Stammsitz in Herdecke zubereitete Mittagessen in Plettenberg wie frisch gekocht serviert werden kann. „Wir kochen in Herdecke, bringen das gekühlte Essen zu den Kunden, wo es regeneriert, also wieder erwärmt wird“, erklärte Rebional-Netzwerkkoodinator Ingo Grottke.
Beim Pressetermin wurde wahlweise Erbseneintopf mit Bockwurst oder Hühnerfrikassee mit Spargel, Reis und Erbsengemüse serviert. Einmütiges Urteil der Runde: Beide Gerichte wirken frisch gekocht, die Konsistenz ist angenehm, die Erbsen sind bissfest und alles ist schmackhaft. Ein wenig mehr Würze hätten die Gerichte für den ein oder anderen wohl haben können – Geschmackssache.
„Das Essen in unserem Krankenhaus war immer wieder ein Kritikpunkt unserer Patienten“, berichtete die Ärztliche Direktorin Muazzez Citlak. Dieses Manko haben die Verantwortlichen mit dem neuen Lieferdienst nun abgestellt.
Als weiteres Verpflegungsangebot für Belegschaft und Patienten wurde im Erdgeschoss das „Schmackofatz“ eingerichtet. Hier gibt es Snacks, kalte und heiße Getränke aus Automaten, dazu einige Sitzgelegenheiten. Der Snack-Automat wird von der Firma Kohlhage aus Werdohl befüllt.

Rebional versteht sich als Bio-Gastronom für Gemeinschaftsverpflegung. Das Unternehmen wurde 2010 mit Hauptsitz in Herdecke gegründet. Die Unternehmensleitung liegt in den Händen von Oliver Kohl.
Das Unternehmen hat inzwischen Standorte in ganz Deutschland.
„Wir sehen uns gemeinsam mit unseren rund 300 Mitarbeiter*innen als Spezialist für komplexe Anforderungen von Ernährungskonzepten für Krankenhäuser, Senioren- oder Pflegeheime, weiterführende Schulen, Kindergärten und Betriebe. Wir bereiten täglich rund 35.000 Essen zu, unter anderem in Herdecke, in einer der modernsten Bio-Großküchen Deutschlands“, heißt es auf der Unternehmenshomepage.
Weitere Dienstleistungen sind Küchenkonzepte, Trainings sowie die Übernahme und Bewirtschaftung kompletter Gastronomien.