Ein digitales Bezahlsystem, eine zusätzliche Bühne und ein vergrößerter Campingplatz: Drei Neuerungen trafen in diesem Jahr auf das bewährte Prinzip aus musikalischer Vielfalt und Familienerlebnis. Die Kombination ging auf: „Die fünfte Auflage des Bautz Festivals ist ein voller Erfolg gewesen." Auch die in den Abend- und Nachtstunden kühlen Temperaturen taten der fröhlichen, friedlichen und ausgelassenen Feierstimmung am Lüdenscheider Nattenberg keinen Abbruch.
Temperaturen im einstelligen Bereich – eine Bautz-Premiere. „Das war zu später Stunde schon eine harte Nummer“, sagt Hauptorganisator Phillip Nieland. Die Besucher allerdings hätten „beste Sauerländer Mentalität“ unter Beweis gestellt, der Kälte getrotzt und unverdrossen vor den Bühnen sowie im Gang zwischen Stadiontribüne und Verwaltungstrakt gefeiert. Immerhin: Regen blieb in diesem Jahr fast komplett aus, und nach einem wolkenverhangenen Freitag zeigte sich am Samstag auch die Sonne. „Das dürfte den einen oder anderen Kurzentschlossenen noch dazu gebracht haben, sich auf den Weg zum Nattenberg zu machen“, so Nieland.
Passend dazu lockte der zweite Festival-Tag mehr Menschen an den Nattenberg: Knapp 11.000 Musik-Fans dürften es laut Nieland gewesen sein – rund 1000 mehr als am Freitag. „Dass es am Samstag etwas voller sein würde, hat sich in den Vorverkäufen schon abgezeichnet“, erklärt der Bautz-Chef. Die fünfte Auflage des Open Airs blieb zwar hinter den Rekordwerten des Vorjahres, sei aber unterm Strich „sehr gut besucht gewesen“, so Nieland.

„Die Menschen wissen dieses Festival sehr zu schätzen“
Angesichts generell steigender Kosten sei das alles andere als selbstverständlich – und gleichzeitig ein Zeichen dafür, „wie sehr die Menschen und unsere Region dieses Festival zu schätzen wissen.“
Das habe sich an beiden Tagen auch an der hervorragenden Stimmung gezeigt. Ein weiterer Beleg: Polizei und Sicherheitsdienste lobten den erneut überaus friedlichen Charakter der Veranstaltung und werteten die fünfte Auflage als „das ruhigste Festival seit dem Beginn 2019." Insgesamt gab es sechs Platzverweise sowie eine Anzeige wegen Körperverletzung am gesamten Festival Wochenende. „Das ist fast gar nichts", sagt auch Pressesprecher Sven Helmig im Gespräch mit LokalDirekt.
Durchweg positiv fiel auch das Fazit für die drei Neuheiten in diesem Jahr aus. Das bargeldlose, rein digitale Bezahlen an den Ständen habe die Abläufe für alle Beteiligten wie gewünscht vereinfacht und beschleunigt, sagt Nieland. Die Umstellung von Token auf „Cashless Payment“ habe zwar höhere Kosten bedeutet, aber „die Investition war es wert, weil das Verfahren sehr einfach und nutzerfreundlich ist und von allen sehr gut angenommen wurde“, erklärt der Hauptorganisator.
Seit Montag, 25. August, um 10 Uhr können alle Bautz Besucher, die noch ein Restguthaben auf ihrem Chip haben, das Geld online zurückbuchen.
Großer Andrang vor Alma de Mallorca-Stage
Die zweite große Neuerung war die Bühne neben der Alma de Mallorca, auf der erstmals Live-Acts auftraten, darunter Schlager-Legende Olaf der Flipper und Ballermann-Entertainer Lorenz Büffel. Der Andrang war an beiden Abenden so groß, dass das Publikum auch auf dem Rundweg dichtgedrängt stand, mitsang und tanzte. „Die neue Bühne und das Live-Programm wurden super angenommen. Der Testlauf war ein riesiger Erfolg“, freut sich Nieland. „Das schreit förmlich nach einer Wiederholung."
Ausgezahlt hat sich auch die Vergrößerung des Campingplatzes, auf dem erstmals 400 Personen ihre Zelte aufschlugen. Die Tickets waren restlos ausverkauft – und die Inhaber begeistert: Auf dem Camping Gelände gab es nämlich an beiden Tagen ein exklusives Unterhaltungsprogramm mit „Pre-Partys“, Beerpong und mehr. Ein ausdrückliches Lob an alle Camper verteilt Nieland auch: „Der Platz war am frühen Sonntagnachmittag sauber und ordentlich aufgeräumt und in einem guten Zustand.“

Begeisternde Headliner und organisatorische Routine
Bleibt die Frage nach der Gesamtbilanz. Die fällt für den Bautz-Boss „sehr positiv“ aus. Weil das musikalisch erneut sehr breit gefächerte Programm auch in diesem Jahr sehr gut angekommen sei. Weil alle Headliner auf der Hauptbühne – Querbeat, die H-Blockx, KAMRAD, GReeeN und Bausa – das Publikum begeistert und mitgerissen hätten. Und weil die organisatorischen Abläufe inzwischen spürbar gefestigt und routiniert seien. „Natürlich gibt es Dinge, die wir noch besser machen können. Dieses Jahr lief aber vieles sehr rund, was für uns alle etwas weniger Stress bedeutet hat“, sagt Nieland. „Das hat uns allen gutgetan, auch wenn wir nach einem solchen Mega-Event jetzt natürlich alle auf dem Zahnfleisch gehen und Schlaf nachholen müssen.“

Vorher steht aber noch der umfangreiche Abbau des Bautz Festivals am Nattenberg an, der seit Sonntagfrüh läuft. Ein letzter Akt, der noch einmal viel Arbeit für alle Beteiligten bedeutet, bei denen sich Phillip Nieland ausdrücklich bedankt: „Ohne diese vielen helfenden Hände, die unermüdliche Arbeit und diesen Teamgeist könnten wir das Festival nicht stemmen.“ Neben der Bautz-Crew waren und sind zahlreiche Firmen, Vereine und Ehrenamtliche im Einsatz.
Tickets für 2026 erhältlich
Diese Mischung wird auch im nächsten Jahr wieder gefragt sein: Am 28. und 29. August 2026 nämlich geht die sechste Auflage des Open-Airs über die Bühne. Seit Sonntagabend sind die vergünstigten „Early Bautz Tickets“ im „Klein Oho!“-Shop auf der Bautz-Website erhältlich.