Die Freude ist groß, wenn im Frühjahr die Obstbäume im Garten in voller Blüte stehen. Passt dann über das Jahr hinweg das Wetter, hängen die Bäume jetzt im Spätsommer voller Birnen, Äpfel und Pflaumen. Dann stellt sich schnell die Frage: Wohin mit all dem Obst?
Reiche Ernte durch trockenes Frühjahr und viel Regen im Sommer
In vielen Gärten zeigt sich in diesem Jahr ein erfreuliches Bild. Die gute Obsternte liegt zum einen an der sogenannten Alternanz und zum anderen an dem für Obstbäume guten Wetter in diesem Jahr, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. "Die Alternanz beschreibt eine natürliche Schwankung des Ertrags bei vielen Obstbäumen. Gab es in einem Jahr eine eher schwächere Ernte, neigen die Bäume im folgenden Jahr zu einem hohen Ertrag", beschreibt die Landwirtschaftskammer den Effekt.
Auch die Witterungsbedingungen der letzten beiden Jahre spielen eine große Rolle. Im vergangenen Jahr waren die Bedingungen zur Blütezeit ungünstig: Spätfröste führten dazu, dass viele Blüten abstarben und nur wenige Blüten befruchtet wurden. Die Ernte fiel entsprechend mager aus. In diesem Jahr legten die Bäume deshalb umso mehr Blütenknospen an. Der feuchte Winter sorgte für eine gute Wasserversorgung, das trockene Frühjahr stellte für die tiefen Wurzeln der Bäume kein Problem dar. Es war sogar von Vorteil, da die Bienen zur Bestäubung unterwegs waren. Die Niederschläge im Sommer versorgten die Bäume dann rechtzeitig wieder mit Wasser.
Kuchen und Co - Landfrauen geben Tipps
Ein weiterer Vorteil der reichen Ernte: Viele Früchte lassen sich gut verarbeiten und dadurch länger haltbar machen. Äpfel können zum Beispiel zu Saft oder Mus verarbeitet werden, während sich Pflaumen und Birnen hervorragend einkochen lassen. Außerdem riecht es zu dieser Jahreszeit in fast allen Küchen der Landfrauen nach frisch gebackenem Apfelkuchen. Rezepte dazu gibt es reichlich über Kochbücher oder im Internet.

Besonders gern wird auch schon an die kommende Weihnachtszeit mit ihrem Geruch nach Zimt, Mandeln und Vanille gedacht. Bratapfelmarmelade heißt da das Stichwort. Hier eines der Geheimrezepte für vier Gläser à 250 ml.
Bratapfelmarmelade
1,2 kg Äpfel, 3 EL weißer Zucker, 50 gr. blättrige Mandeln, 400 gr. Gelierzucker 3:1, Saft von einer Zitrone, je 1/ TL Zimt, Vanilleessenz und Kardamom und wer es mag, noch 1 EL Rum.
Die Äpfel werden gewaschen, entkernt und in kleine Würfel geschnitten, so dass sie noch 1 kg ergeben. Den Zucker in einer großen Pfanne bei Mittelhitze langsam goldbraun karamellisieren. Die Apfelwürfel und die Mandeln in die Pfanne geben. Dabei wird das Karamell fest. 10 Minuten köcheln lassen, dabei immer wieder umrühren. Dann die Äpfel in einen großen Topf geben, Gelierzucker, Zitronensaft und alle Gewürze dazugeben und gut vermischen. Vier Minuten köcheln lassen. Die Marmelade dann sofort in saubere, heiß ausgewaschene Twist-Off-Gläser füllen und für fünf Minuten auf den Kopf stellen. So hält sich die Marmelade ca. ein Jahr - wenn sie nicht vorher aufgegessen wird.

Eigener Apfelsaft
Das fruchtige Getränk lässt sich im kleinen Haushalt leicht mit einem Entsafter herstellen. Für größere Mengen empfiehlt sich aber zum Beispiel der Besuch des Apfeltages in Breckerfeld, wo am Samstag, 11. Oktober, Saft aus den mitgebrachten Äpfeln gepresst wird. Allerdings sind 50 Kilo Äpfel hier die Mindestmenge. Alle wichtigen Informationen dazu gibt es hier.
Einen ähnlichen Service gibt es auch an anderen Orten:
Samstag, 13. September 2025
- Alte Panzergarage Hemer, Platanenallee, Hemer (Parkplatz „hinterm“ Sauerlandpark)
Samstag, 27. September 2025
- Hof Geitmann, Kirchstr. 56, Iserlohn-Oestrich
- Hof Crone, Dösseln 1, Werdohl
- Joest`s Hofladen, Gräfingsholz 1, Meinerzhagen
- Alte Panzergarage Hemer, Platanenallee, Hemer (Parkplatz „hinterm“ Sauerlandpark)
- Heesfelder Mühle, Heesfelder Mühle 1, Halver
Samstag, 11. Oktober 2025
- Hof Geitmann, Kirchstr. 56, Iserlohn-Oestrich
- Hof Crone, Dösseln 1, Werdohl
- Joest`s Hofladen, Gräfingsholz 1, Meinerzhagen
- Alte Panzergarage Hemer, Platanenallee, Hemer (Parkplatz „hinterm“ Sauerlandpark)
- Heesfelder Mühle, Heesfelder Mühle 1, Halver
"Die Menge, die an Äpfeln geliefert wird, ist dabei unerheblich. Einige Kunden kommen mit zehn Kilo, andere haben 500 Kilo und mehr", erklärt Fabian Brunsmeier von der Heesfelder Mühle das Prozedere. Bei größeren Mengen sei es von Vorteil, die Äpfel bereits im Vorfeld an der Genossenschaft wiegen zu lassen, damit es beim Pressen der Äpfel dann schneller geht. "Für 100 Kilo abgegebene Äpfel bekommen die Kunden 25 Euro, bei zehn Kilo entsprechend 2,50 Euro. Und sie haben die Gelegenheit, passende Mengen Apfelsaft zum Vorzugspreis zu erwerben. Eine Kiste mit zwölf Flaschen kostet dann 12,50 Euro. "Der Saft ist in diesen Fällen natürlich nicht von den eigenen Äpfeln, sondern stammt von der Ernte vom letzten Jahr", erläutert Brunsmeier. Der Apfelsaft vom Vorjahr wurde in der Mosterei fachgerecht gelagert und jetzt in Flaschen umgefüllt, so dass er noch zwei weitere Jahre haltbar ist.
Alle weiteren Informationen zu diesen Abgabestellen gibt es hier.
"Wir bieten auch noch einen zusätzlichen dritten Termin an der Heesfelder Mühle an", informiert Fabian Brunsmeier und ergänzt: "Der Termin ist vor allem für die Hobby-Gärtner interessant, die den Apfelsaft von ihren eigenen Äpfeln trinken möchten oder später ernten. Am 18. Oktober gibt es die Möglichkeit, beim Saftmobil seine Äpfel pressen zu lassen und genau diesen Saft dann abzufüllen. Die Konditionen dafür, wie Preise oder Mindestmengen stehen aktuell aber leider noch nicht fest."

Spende an die Tafel
Eine andere Methode, Obst, das man selber nicht mehr verarbeiten kann, sinnvoll zu nutzen, bieten die Tafeln, die es inzwischen in fast jeder Stadt gibt. Astrid Lehmann, die 1. Vorsitzende der Tafel Halver-Schalksmühle, freut sich über jede Spende, die auch von privater Hand kommt.
"Sicher kann Obst aus dem eigenen Garten bei uns abgegeben werden, wir freuen uns darüber", sagt sie. Auch wenn Äpfel und Co. aus dem heimischen Garten oftmals nicht gespritzt sind und sich daher vielleicht das eine oder andere Würmchen hineinverirrt hat, ist das kein Grund, das Obst nicht abzugeben. "Wir sagen unseren Kunden dann, dass es aus heimischen Gärten kommt, und die können selber entscheiden, ob sie es haben wollen, oder nicht", erklärt Astrid Lehmann.
Angenommen wird ausnahmslos alles, egal ob Birne, Apfel, Pflaume oder Zucchini. "Schließlich sind wir ja für den Erhalt der Lebensmittel da", betont die Vorsitzende. "Und auch, wenn im Keller auf einmal zu viel Marmelade oder Pflaumenmus steht, nehmen wir das inzwischen auch sehr gerne an."
Abgabe bei der Tafel:
- Schalksmühle: Ganztägig außer der Zeit von 13 bis 15 Uhr, in der Hälver Straße 78.
- Halver: Freitags von 13.30 Uhr bis 14 Uhr in der Mühlenstraße 2
- Kontakt unter Tafel Halver-Schalksmühle: Astrid Lehmann, Telefon: 02355 - 50 85 63 oder 0172 - 61 37 516
