Die Firma Prinz Verbindungselemente GmbH gehört zu den angesehenen Plettenberger Betrieben mit langer Tradition. In diesen Tagen begeht das Unternehmen, das auf Verbindungen durch Kaltumformung von Draht spezialisiert ist, seinen 150. Geburtstag. „Ein Jubiläum, das für Beständigkeit, Verlässlichkeit und unternehmerische Weitsicht steht – Werte, die heute aktueller sind, denn je“, sagt Oliver Prinz, geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens. Gefeiert wird heute mit den rund 180 Mitarbeitern und ihren Familien auf dem Firmengelände in Holthausen.
Die Firma Prinz kann mit breiter Brust in ihr 151. Geschäftsjahr gehen. Sie ist technisch wie kaufmännisch gut aufgestellt, operiert national wie international und arbeitet mit renommierten Firmen auf der Kunden- wie Lieferantenseite zusammen. Mit rund 180 Mitarbeitern, davon sieben Auszubildende, fertigt Prinz am Standort Plettenberg jährlich ca. 122 Millionen Verbindungselemente für die internationale Automobilindustrie und weitere innovative Branchen. Oliver Prinz führt das Unternehmen in der fünften Familiengeneration. Vorsitzender der Geschäftsführung ist Stephan Schwarz. Als technischer Geschäftsführer komplettiert Michael Billmann die Geschäftsführung bei Prinz.
Zahlreiche Zertifizierungen – vom Qualitäts- und Umweltmanagement über die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz bis hin zur IT-Sicherheit und der Auszeichnung als familienfreundliches Unternehmen – unterstreichen das Engagement von Prinz, den Herausforderungen der Zukunft aktiv und verantwortungsvoll zu begegnen.
Auf einer fast ausschließlich ebenerdigen Produktionsfläche von 16.000 Quadratmetern werden jährlich etwa 7.000 Tonnen Draht ausgehend vom Coil kaltmassiv umgeformt. Jedes Teil durchläuft durchschnittlich fünf bis sechs Arbeitsschritte, wovon zwei (Galvanik und Härterei) extern sind. 122 Millionen Teile verlassen jedes Jahr das Werk am Lehmweg. Im Geschäftsjahr 2023 hat das Unternehmen einen Umsatz von rund 35,7 Millionen Euro generiert.
Der 1875 gegründete Betrieb wird heute inhabergeführt in der fünften Generation geleitet und steht auf einem soliden Fundament – sowohl was die Finanzen als auch was die Grundstücksfläche angeht: Mit über 80 000 Quadratmetern bietet sich dem Unternehmen allemal die Möglichkeit der Erweiterung. Bereits über die letzten Jahre, besser Jahrzehnte hat sich die Firma produktionstechnisch kontinuierlich vergrößert - auch und vor allem, um den Bedürfnissen, Ansprüchen und Anforderungen der renommierten Kundschaft zu genügen.

Entsprechend gering ist die Fehlerquote bei Prinz, entsprechend sorgsam und hoch technisiert ist die Qualitätssteuerung im Hause. Jeder weiß: Große Fehler kann sich kein Unternehmen erlauben. Bei Prinz hat die Werker Selbstkontrolle und die laufende Überprüfung einen hohen Stellenwert.
60 Prozent der Produkte des Plettenberger Verbindungsspezialisten sind Bauteile für die Automobilindustrie. Ungefähr 20 Prozent der hergestellten Teile gehen an die Werkzeugbranche. Die restlichen 20 Prozent werden im Bau und Maschinenbau bzw. in der sogenannten weißen Ware eingesetzt oder gehen in den Handel. Der Export von Prinz macht gut 50 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Schaut man sich die Anwendungsbereiche der Prinz-Produkte an, stellt man fest, dass man oft mit Bauteilen aus dem Plettenberger Werk in Verbindung kommt. Bremskraftverstärker, Anlasser, Kompressoren, Schalthebelmodule, Pedaleriesysteme und Getriebekomponenten für die Automobilindustrie sind Bereiche, in denen Verbindungselemente von Prinz verbaut werden.
Richtung Übersee ist der Traditionsbetrieb ebenso vertreten: So werden die Verzurrösen, die auf Schiffen für die Fixierung von Fahrzeugen an Bord verwendet werden, in Holthausen hergestellt. Auch im Hausgebrauch findet sich Prinz wieder: So produziert man für einen renommierten Waschmaschinenhersteller die Schrauben für die Aufhängung der Waschtrommeln.
Ob in der Werkzeugindustrie oder bei Automobilen: Prinz schafft Verbindungen, stellt Zusammenhalt her und steht für Zusammengeführtes, das zusammen bleibt.
Erwähnenswert ist, dass der Plettenberger Verbindungsspezialist ein reiner Kaltumformer ist. Das heißt, das Unternehmen arbeitet überwiegend spanlos, denn beim Kaltumformen wird die Masse des zu bearbeitenden Teils nicht verändert, sondern nur die Form. Es bleiben also keine Reste beim Bearbeiten der Werkstoffe übrig.

Verbindungen herzustellen heißt auch, flexibel zu sein und Präzision zu bieten. Am Lehmweg können Materialien mit einem Durchmesser von vier bis 20 Millimeter be- bzw. verarbeitet werden. Die Maximallänge liegt bei rund zwei Meter, die meisten Teile haben eine Länge zwischen 100 und 300 Millimetern. Komplexe Teile mit anspruchsvollen geometrischen Konturen und Durchmessern werden, wenn möglich, in nur einem Arbeitsgang fertig fallend produziert. Das spart Zeit, Kosten und Material. Das leichteste Produkt aus dem Hause Prinz wiegt übrigens zehn Gramm, das schwerste dagegen 650 Gramm.
Auf einer Vielzahl an Mehrstufenpressen mit bis zu sechs Stufen wird das Material umgeformt, das als Ausgangsform den gewickelten Coil und nicht die Stange nutzt. Die Gewinde werden gewalzt und gerollt sowie Löcher durch Stanzen eingebracht. Sehr häufig muss mit Schmierstoffen gearbeitet werden, daher ist das behandelte Material schlussendlich wieder zu waschen.
Kontinuierliche Investitionen werden bei den Holthausern großgeschrieben, nicht nur um das Auftragsvolumen zu bewältigen, sondern auch um stets auf dem neusten Stand der Technik zu sein. Ausgelöst u. a. durch Mengensteigerungen der Kunden wurden von Ende 2013 bis zum jetzigen Zeitpunkt Gesamtinvestitionen von rund sechs Millionen Euro getätigt, fast ausschließlich in die Aufstockung des Maschinenparks.
Mittlerweile umfasst der Maschinenpark von Prinz über zehn Mehrstufenpressen, mehr als zehn Gewindewalz- und -rollmaschinen sowie sechs Prüfautomaten. Diese nachgelagerte Überprüfung mit einer Vielzahl an optischen Messkriterien dient bei aller vorhandenen Präzision im Fertigungsprozess der Kontrolle von Massenware.
Solche Großinvestitionen wie zum Beispiel in eine Sechsstufenpresse gehen nicht spurlos an einem Unternehmen vorbei. „Das war für uns schon ein ordentlicher Schluck aus der Pulle“, fasst Oliver Prinz seine Gedanken dazu zusammen. „Aber das waren und sind notwendige Investitionen, die dafür sorgen, dass wir am Markt wettbewerbsfähig bleiben und zudem den Ansprüchen und Anforderungen unserer Kunden gerecht werden.“
Eine stabile Marktposition, gute Kunden und Lieferanten sowie ausgezeichnete Beziehungen zu Partnern, gepaart mit Qualität, technischem Know-how und einem soliden Fundament sorgen dafür, dass die Firma Prinz positiv in die Zukunft schauen und zufrieden auf die Vergangenheit schauen kann. Das Unternehmen hat zwei Weltkriegen und diversen Weltwirtschaftskrisen getrotzt und steht dank einer guten Führung solide ausgerichtet im Weltgeschehen.