Die Breckerfelder Junggesellenschützen feierten vom 25. bis 27. Juli ihr traditionelles Schützenfest - und damit gleichermaßen ihre alten Traditionen und neuen Würdenträger.
Die Liste der Majestäten des Breckerfelder Traditionsvereins ist seit dem vergangenen Wochenende um drei Namen länger: Den Königstitel 2025 trägt Jan Hendrik „Jimi“ Gentsch, der sich - wie berichtet - mit seinem zielsicheren Treffer einen lang gehegten Traum erfüllte. Mit ihm auf dem Thron: seine Lebensgefährtin Jacqueline Kupczyk. Und als Knustenkönig für die Saison 2025/2026 an der Seite des Königspaars ist Patrick Engelbert.
Größeres Festzelt
Den Auftakt zum Schützenfest 2025 machte am Freitagabend, 25. Juli, wie immer eine Zeltparty auf dem Marktplatz. In diesem Jahr war hierfür das Festzelt nochmals um ein Element erweitert worden: „Dadurch passen beziehungsweise dürfen rund 130 Gäste mehr mit uns feiern“, erklärt Lukas Krokowski, 1. Vorsitzender im Vorstand der Junggesellen-Schützen. Und obwohl es ausverkauft war, wurde dadurch nicht zuletzt auch das „Gedränge“ im Zelt ein wenig entzerrt. Zumindest nach hinten hin, denn entlang der Getränketheke und auf der Tanzfläche war es trotzdem proppenvoll.
Gefeiert wurde zur Partymusik von DJ Manuel bis in die frühen Samstagmorgenstunden, ausgiebig, feucht-fröhlich und - wie die Security betont - ohne „größere oder erwähnenswerte Vorkommnisse“. Und mittendrin: Jan Hendrik Gentsch, der den Auftakt zum Schützenfest noch als „normaler“ Junggesellenschütze mitfeierte.
Umzug der Junggesellenschützen durch die Breckerfelder Innenstadt am Freitagabend in Richtung Festzelt.
Erleichterung nach dem Schießen
Schon vor drei Jahren hatte Gentsch es erstmals auf den Königstitel angelegt, auch im vergangenen Jahr galt er als heißer Titelkandidat. Die Reihenfolge beim Königsschießen der Junggesellen wird aber traditionell per Losverfahren festgelegt und der Erste, der den Ring herunterholt, ist König. Zweimal war Gentsch das Losglück nicht hold, zweimal trafen andere Schützen, bevor er an der Reihe gewesen wäre.
Am Samstag, 27. Juli, kam für ihn dann beides zusammen: Das Losglück - er durfte als Erster in den Schießstand treten - und ein ruhiges Händchen: Exakt um 19.10 Uhr fiel der Ring aus dem Kasten - und Jan Hendrik Gentsch ein Stein vom Herzen: „Endlich hat es geklappt“, freut sich der 35-Jährige.
Neben ihm strahlt seine Lebensgefährtin Jacqueline Kupczyk, die nunmehr auch seine Königin ist: „Ich hab’s ihm so gegönnt und ich freue mich total auf das, was wir nun ein Jahr lang erleben werden.“
Doch nicht nur das neue Königspaar freute sich: Beim Krönungsball am Abend wurden der neue Junggesellen-Regent „Jimi“ Gentsch und Königin Jacqueline von den Junggesellenschützen, Vertretern der befreundeten Schützenvereine, der Freiwilligen Feuerwehr und insgesamt rund 950 Festzeltgästen nicht nur beglückwünscht, sondern auch gebührend gefeiert.
Ballermann trifft Breckerfeld
Was folgte, war eine Partynacht wie aus dem Lehrbuch: Die Coverband „6th Avenue“, in diesem Jahr erstmals als Live-Act im Breckerfelder Festzelt dabei, brachte dabei mit gängigen Gassenhauern und den üblichen Hüpf-und-Schunkel-Hits, gepaart mit animierenden Zurufen in Richtung Publikum, eine Art Ballermann-Feeling ins Breckerfelder Festzelt - einschließlich bebendem Zeltboden.
Sängerin Mel von der Partyband "6th Avenue" heizte dem Zeltpublikum ordentlich ein.
„Wir haben bis fünf Uhr morgens gefeiert“, erzählen Jan Hendrik Gentsch und Jacqueline Kupczyk. „Und den Ball natürlich mit einigen Vereinskameraden beim traditionellen Eier-Braten bei mir zuhause abgeschlossen“, grinst der am Sonntagmittag, 27. Juli, noch leicht übernächtigt wirkende neue König.
Frühschoppen mit Sonnenbrillenpflicht
Denn nach der Krönungsparty ging es nach gerade einmal ein paar Stunden Schlaf weiter – schließlich stand am Sonntag bereits um 11 Uhr der legendäre Frühschoppen auf dem Programm. Zwar wirkten die Gesichter einiger Junggesellenschützen nach der zweitägigen „Sause“ nicht mehr ganz so frisch, doch die Laune hielt sich tapfer auf Party-Niveau. Und so dominierten beim Frühschoppen zumindest bei den Junggesellenschützen neben dem blauem Kittel auch in diesem Jahr wieder verspiegelte Sonnenbrillen das Outfit.
Ob sich manch Frühschoppen-Besucher nach drei Tage Schützenfest feiern wohl auch wie ein "Zombie" gefühlt haben mag?
Knustenkönig kommt aus Hagen
Ebenfalls Tradition am Sonntag des Schützenfestes: Die Bekanntgabe des Knustenkönigs. Dieses Amt übernimmt für die Saison 2025/2026 Patrick Engelbert – und damit dieses Mal kein „Einheimischer“. Denn der neue Knustenkönig kommt aus Hagen.
„Patrick ist ein Freund der Familie,“ erklärt Jan Hendrik Gentsch. „Und ich bin selbst Schütze beim Schützenverein Hagen-Boele“, ergänzt Engelbert. „Nicht nur unsere Familien, auch unsere beiden Vereine verbindet ja eine jahrzehntelange Freundschaft.“
Damit tritt Jan Hendrik Gentsch also nicht nur mit dem Königstitel in die Fußstapfen seines Vaters: Frank Gentsch, der 1983 König der Junggesellenschützen war, wurde damals ebenfalls von einem Hagener, nämlich Josef Dicke vom Schützenverein Hagen-Boele, als Knustenkönig begleitet.
Patrick Engelbert empfindet es als Ehre, die beiden Breckerfelder während ihrer Amtszeit zu unterstützen: „Jimi und Jacky werden den Breckerfelder Junggesellen-Schützenverein super repräsentieren, da bin ich mir hundertprozentig sicher“, betont er - und lüftet dabei respektvoll den grünen Schützenhut in Richtung Königspaar.
Aber warum eigentlich „Jimi“? Das sei eine lange Geschichte, sagt Jan Hendrik Gentsch und wirkt dabei beinahe ein bisschen verlegen. Er habe früher aktiv Basketball gespielt, so der 35-Jährige. „Wir hatten damals zwei Jans im Team, da musste was Kurzes her – und da ich auch Gitarre spiele, kam irgendwer auf die Idee, dass Jimi gut passen würde: Jan, Hendrik - Jimi, Hendrix“, erklärt Gentsch lächelnd.
Und nach dem Feiern? Ab zur Kirmes!
Bis weit in den Sonntagnachmittag feierten die Junggesellenschützen mit ihren Gästen bei bester Stimmung im Festzelt - sogar die Band verlängerte nochmals um eine Stunde. Aber wer gedacht hat, dass danach Ruhe einkehren würde, kennt die Breckerfelder Junggesellenschützen schlecht: Viele zogen weiter – doch nicht etwa ins Bett, sondern direkt zur parallel stattfindenden Jakobus-Kirmes in der Innenstadt.
Fotogalerie zum Breckerfelder Junggesellen-Schützenfest 2025:
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