Dass der zurückliegende letzte Auftritt in der Fremde bei Melsungen II so gut gelungen ist, führt der Coach auf die gute Trainingswoche der Sauerländer zurück: „Man konnte über die ganze Trainingswoche eine gewisse Körpersprache feststellen“, sagt der Coach, „es gab eine bestimmte Überzeugung in den Aktionen.“ Entsprechend hat sich dieses Muster auf das Spielfeld übertragen – zumindest zu Beginn der Partie. Denn wo der Trainer seiner Mannschaft einen guten Anfang attestiert, findet er schnell auch im Sieg kritische Untertöne: „Wir hatten nach den ersten guten Minuten eine Phase, in der wir zu früh abgeschlossen haben. Wir haben die Bälle unvorbereitet verarbeitet und dem Gegner so viele Sequenzen zugestanden.“
Zwar verteidigte die SGSH im ersten Abschnitt trotz zahlreicher Gegentreffer ganz passabel. Die vielen Gegentore, 21 an der Zahl, waren dennoch „klar viel zu viel. Durch die zu frühen Abschlüsse haben wir den Gegner eingeladen.“ Es folgt ein direkter Verweis auf den kommenden Gegner aus Spenge, seinerseits Tabellenfünfter der Nord-West-Staffel der Dritten Liga: „Teams wie Spenge, die in der oberen Tabellenhälfte stehen und dort auch nicht ohne Grund stehen, nutzen solche Fehler gnadenlos aus. Wir müssen mehr auf den Punkt spielen und die nötige Geduld aufbringen, wenn wir Samstag bestehen wollen.“
Faßbender zwischen Freude und Wehmut
Den Grundstein dafür legten er und seine Sieben bereits zur Halbzeit in Melsungen. Die Änderungen trugen prompt sichtbare Früchte, ließ die SGSH in der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs lediglich eine Hand voll Gegentreffer zu. „Wir haben Melsungen damit den Zahn ziehen können“, erklärt der Übungsleiter, „der Fokus auf die Defensive unter der Woche hat sich voll ausgezahlt, die Jungs haben es gut umgesetzt. Unter dem Strich haben wir so am Ende auch in der Höhe verdient gewonnen.“
Neben einem Punktgewinn wünscht sich der Coach für das letzte Saisonspiel noch einmal die beste Seite, über den Kampf und Emotion sollen die Punkte im Sauerland bleiben. „Wir wollen nochmals zeigen, was uns die letzten Monate ausgezeichnet hat, die Fans gebührend in die Sommerpause entlassen und die uns verlassenden Spieler in einem schönen Rahmen verabschieden.“
Und danach? Wo an der einen Stelle ein wenig Wehmut in den Worten des Cheftrainers mitschwingt, herrscht an anderer große Vorfreude auf die kommende Zeit: „Es gibt noch viel zu planen und zu besprechen. Im Ligabetrieb bin ich durch meine Tätigkeit stark eingeschränkt, auch, wenn wir es zuhause gut gemanagt bekommen“, sagt der dreifache Familienvater. „Umso mehr freue ich mich, im Anschluss mehr Zeit für meine Familie zu finden.“
Zuvor indes geht es ein letztes Mal in die Vollen. Anwurf der Partie in der Ganztagsschule Halver ist um 19 Uhr.