„Seit etwa zwei Jahren nimmt die Waschbärenpopulation im Volmetal extrem zu. Früher haben wir deutlich unter zehn Waschbären pro Jahr erlegt, im letzten Jagdjahr waren es knapp 70“, berichtete Presseobmann Thimo Lückmann vom Hegering Schalksmühle-Hülscheid in Hinblick auf die stark steigenden Zahlen im Volmetal.
Am vergangenen Samstagabend, 23. März, hat der Hegering Schalksmühle-Hülscheid daher zu einem Informationsabend zum Thema „Fallenjagd“ in das Jagdmuseum in der Asenbach eingeladen. Nach eigenen Angaben sei dies die beste Jagdmethode auf Waschbären. Neben einheimischen Jägern folgten auch Waidmänner aus dem gesamten Volmetal der Einladung. Für einen etwa 90-minütigen Fachvortrag konnten die Hubertusjünger Wildmeister Florian Rahe aus Bad Driburg gewinnen. Als einer der wenigen Berufsjäger in Nordrhein-Westfalen betreut er ein etwa 1600 Hektar großes Revier und bildet auch selbst angehende Berufsjäger aus.
Wichtig war ihm in seinem Vortrag vor allem der sichere und waidgerechte Umgang mit den Fallen. Er informierte über die verschiedenen Fallenarten, ihre Verwendung und über aktuelle Entwicklungen in der Fallentechnik. Dazu zählen unter anderem so genannte Auslösemelder. Sämtliche in Deutschland verwendete Fallen müssen die Tiere lebend und Verletzungsfrei fangen. Ein Melder informiert den Jäger darüber, dass ein Tier gefangen wurde, damit er es schnellstmöglich aus der Falle entnehmen kann. Typische Tiere, die mit der Falle gejagt werden, sind unter anderem Dachs, Fuchs, Marderhund, aber auch der Waschbär. Sollten andere Tiere in die Falle laufen, werden diese von den Jägern wieder in die freie Wildbahn entlassen. Passen unter anderem Schonzeiten, Geschlecht und Tier zur behördlich vorgegebenen Abschussquote wird das Tier mittels eines Fangschusses getötet.
Gerade der Waschbär sei in den vergangenen Jahren zum Problem geworden. „Der Waschbär ist eine invasive Art aus Nordamerika. Waschbären sind Allesfresser, sie können klettern, schwimmen und graben, haben keine natürlichen Feinde in unseren Breitengraden. Durch ihre Anpassungssfähigkeit verdrängen sie die anderen Tiere und bedrohen vor allem massiv die Vogelpopulation“, führte Lückmann weiter aus. Als so genannte Kulturfolgeart trauen sich Waschbären auch nahe an menschliche Siedlungen, „in Dahlerbrück sind Waschbären bereits durch eine Katzenklappe in ein Haus eingedrungen und haben Katzenfutter weg gefressen“, berichtete der Fachmann.
Tipps gegen Waschbären
Thimo Lückmann verrät die besten Tipps gegen Waschbären:
- Katzenklappen und Türen gut verschließen
- Keine Haustiere draußen füttern
- Mülltonnen mit Steinen oder Schlössern gegen das Öffnen sichern
- Komposthaufen abdecken
- Dächer und Fassaden regelmäßig auf Löcher überprüfen

Zudem ist es besonders wichtig, so betonte Lückmann, dass man Waschbären nicht füttert. „Auch wenn die possierlich aussehen, sollten die auf keinen Fall gefüttert werden, sonst kommen sie auf jeden Fall wieder.“ Sollte sich trotzdem ein Waschbär im Haus oder Garten einnisten, hilft der Hegering weiter. Jäger, die mit Fallen jagen möchten, benötigen einen besonderen Lehrgang. Einen weiteren Aufbaukurs benötigen die Jäger, die in Wohngebieten oder Gebäuden Fallen aufstellen wollen. Diesen zweiten Lehrgang haben im Hegering Schalksmühle bereits zwei Jäger absolviert.