„Das letzte Geschäftsjahr war geprägt von Handelshemmnissen, Kostendruck und schwacher Nachfrage. Seit Anfang dieses Jahres registrieren wir eine positive Tendenz bei Auftragseingang und Umsatz“, kommentiert Geschäftsführer Christian Wolf, in der Turck Holding für Vertrieb und Marketing verantwortlich. „Von daher sind wir verhalten optimistisch für die weitere Entwicklung in diesem Geschäftsjahr. Wir haben die Krise genutzt, um Produktportfolios zu optimieren, Prozesse zu digitalisieren und Nachhaltigkeitsziele fest in unserer Strategie zu verankern. Allerdings bestehen für ein global aufgestelltes Unternehmen wie Turck nach wie vor große Unwägbarkeiten, vor allem hinsichtlich der unberechenbaren Zollpolitik des US-Präsidenten.“
Neben den deutschen Produktionsstandorten in Halver und Beierfeld produziert das Familienunternehmen in Polen, China, Mexiko und den USA. Zollanpassungen hätten daher einen unmittelbaren Einfluss auf die Kosten vieler Produkte. „Um Zollrisiken bestmöglich zu minimieren und kundenorientierte Supply-Chain-Strukturen zu schaffen, arbeiten wir aktuell an der weiteren Optimierung unserer Triadenstrategie und beschleunigen für unsere Kunden die kontinentalen Wertschöpfungs- und Belieferungsstrukturen in Europa, Asien und Amerika“, erklärt Geschäftsführer Stefan Grotzke, verantwortlich für Produktion & Supply-Chain-Management (SCM).
Für die kommenden Monate verspricht die Unternehmensleitung „zahlreiche Innovationen in allen Produktbereichen, insbesondere in der Sensorik und den Systemlösungen, um das zukünftige Wachstum zu fördern und Turck als ganzheitlichen Anbieter vom Sensor bis zur Cloud zu positionieren, getreu unserer Unternehmensvision ‚Becoming A Leading Digital Automation Company‘.“ Dieser Ansatz werde nach Aussagen der Geschäftsführung auch durch weitere nennenswerte Investitionen in die Digitalisierung der Geschäftsprozesse vorangetrieben.
Als weiteren Schwerpunkt im Jahr 2025 nennt Turck das Thema Nachhaltigkeit als Wachstumstreiber inklusive der entsprechenden Berichterstattung. Mit klaren Nachhaltigkeitsanforderungen an Lieferanten und der Einführung von Überprüfungsmechanismen will das Unternehmen zudem die gesamte Wertschöpfungskette bei gleichen Qualitäts- und Leistungsstandards schrittweise in Richtung Kohlenstoffneutralität bringen.
„Trotz konsequenter Kosteneffizienz haben wir durch die weitere digitale Transformation unserer Prozesse und die innovative Weiterentwicklung unseres Lösungsangebots wichtige Schritte vollzogen, um uns bestmöglich auf die anhaltenden weltwirtschaftlichen Herausforderungen einzustellen und wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren“, resümiert Christian Wolf.
Noch im September vergangenen Jahres hatte Turck angekündigt, am Standort Halver in der Produktion und produktionsnahen Tätigkeitsfeldern Stellen abbauen zu wollen – LokalDirekt berichtete. Wie viele Mitarbeiter das Unternehmen verlassen haben, teilt Turck auf LokalDirekt-Nachfrage nicht mit. Dazu wolle man sich nicht äußern, heißt es aus Mühlheim.