Seit Mitte der 1980er-Jahre treffen sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung regelmäßig in Probenräumlichkeiten der Lebenshilfe im Stall und im Keller, um gemeinsam Musik zu machen, zu lachen, zu singen – und um sich auszudrücken.
Die Wurzeln von Eygelb reichen zurück in eine Zeit, in der Inklusion noch längst kein gesellschaftliches Schlagwort war. Was damals als kleines musikalisches Projekt begann, entwickelte sich rasch zu einer festen Größe im Kulturleben der Region. Seit dem ersten öffentlichen Auftritt 1992 beim Sommerfest der Waldheimat Rönsahl – damals noch unter der Leitung von Kay Iderhoff – hat die Band unzählige Bühnen erobert, Feste bereichert und Herzen bewegt. Der Motor der Band war über sehr lange Zeit Peter Meyer am Schlagzeug.

Heute koordiniert Markus Stumpf die Gruppe, die sich im Laufe der Jahre immer wieder neu gefunden, verändert und weiterentwickelt hat. Birgit Schulz ist dabei bis heute gesanglich aktiv. Die Musik von Eygelb ist so bunt wie ihre Mitglieder: Rock’n’Roll, New Wave, Rap und mehrstimmiger Gesang verschmelzen mit eigenen, deutschsprachigen Texten zu einem Sound, der Haltung zeigt – und dabei einfach Spaß macht.
Ob gesellschaftskritische Songs wie „Frei sein – dabei sein – nicht mehr außen vor sein“, die Selbstverständlichkeiten einfordern, die vielen Menschen mit Beeinträchtigung noch immer verwehrt bleiben, oder flotte Liebeslieder wie „Ganz anders vorgestellt“ – Eygelb trifft immer den richtigen Ton.
Was die Band ausmacht, ist nicht nur ihr musikalisches Talent, sondern vor allem die gelebte Gemeinschaft. Wenn Eygelb loslegt – mit Gitarre, Keyboard, Mikrofon und lateinamerikanischen Percussion-Instrumenten – springt der Funke über. Dann gibt es kein Halten mehr.

Eygelb steht seit 40 Jahren für musikalische Qualität, kulturelle Teilhabe und eine inklusive Gesellschaft. Ein Jubiläum, das nicht nur gefeiert werden sollte – sondern gehört!