Zu dessen Aufgaben zählen das Auffinden, Bergen und Entsorgen zu Wasser und zu Lande. Dabei handelt es sich überwiegend um Fliegerbomben, Artilleriegeschosse und Minen aus dem Zweiten Weltkrieg, manchmal auch um chemische Kampfstoffe. Neben der Explosionsgefahr ist die Umweltbelastung durch die Zersetzung der alternden Sprengstoffe zu beachten.
Der studierte Ingenieurgeologe machte deutlich, dass es sich um eine Daueraufgabe handelt, die wohl noch in den nächsten Jahrzehnten anfallen wird. Die Beseitigung ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich organisiert und wird von privaten Unternehmen oder von staatlichen Stellen durchgeführt. Auch die Frage, wer für die Kosten einer Bergung aufkommt, ist nicht einheitlich geregelt. Die Verfahren sind dabei abhängig von den Bodenbeschaffenheiten.
„Es ist ein Unterschied, ob ein Blindgänger im metertiefen Schlick im Hamburger Hafen oder auf felsigem Untergrund in Bayern zu bergen ist“, führte Hagedorn aus. Er schilderte, dass Bomben auch heute noch zum Einsatz kommen, um eine langfristige Nutzung des Geländes z.B. für die Landwirtschaft unmöglich zu machen. „Dies ist im aktuellen Ukrainekrieg zu beobachten und ist eine militärische Strategie.“
Psychische Belastung und hohe körperliche Anforderungen
Der Referent gab einen Einblick in die tägliche Arbeit der einzelnen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei einer Kampfmittelräumung. Neben der psychischen Belastung bestehen hohe körperliche Anforderungen. Neue Techniken, insbesondere der Drohneneinsatz, erleichtern lediglich das Orten.
Bei jedem Fund sind neue Überlegungen anzustellen, wie eine Beseitigung ohne Gefahr für Menschen und Umwelt erfolgen kann. Es war für die Zuhörer im Logenhaus ein eindrucksvoller Vortrag, der die langfristigen Folgen von Kriegen deutlich machte. Das Lüdenscheider Logenhaus bietet immer wieder interessante Vorträge im Rahmen der öffentlichen Gästeabende, sowie einem „philosophischen Gesprächskreis“ jeweils am ersten Dienstag eines jeden Monats. Weitere Informationen zu diesen Themen sind der Homepage Johannisloge „Zum Märkischen Hammer“ – Start zu entnehmen.
Text: Volker Schmidt/Loge „Zum Märkischen Hammer“