Der Kommunalwahlkampf um Ratsmandate und den Bürgermeisterposten hat einen ersten Aufreger.

Dass die parteilose Bürgermeisterkandidatin Melita Alzorba und die sie unterstützende CDU am Wochenende mit einer großangelegten Plakatierungsaktion den Wahlkampf unübersehbar eröffnet haben – und sich durch die Nutzung des Wahlwerbungserlasses des Landes an der Regelung der Stadt, wonach wildes Plakatieren nicht statthaft ist, vorbeigemogelt haben - sorgt in der SPD der Kreisstadt für Befremden und Naserümpfen. LokalDirekt hatte unmittelbar am Samstag, 28. Juni, die Aktion der CDU zum Thema gemacht.

Wer dann am Sonntag die Lüdenscheider Ausfallstraßen befuhr, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: Außerhalb der geschlossenen Ortschaft hängt das Konterfei von Melita Alzorba an jeder zweiten Laterne. Jeweils dazwischen hängt CDU-Wahlwerbung, sodass streckenweise jede Laterne mit einem hellblau-blässlichen Plakat belegt ist.

LokalDirekt hatte bereits am Samstag herausgearbeitet, dass sich die Plakatierung im Rahmen des Wahlwerbungserlass des Landes vom 16. Februar 2022 bewegt und Alzorba und die CDU sich damit wohl rechtlich auf festem Grund bewegen. Gleichwohl ist die SPD vom massiven Vorpreschen der CDU verstimmt. Die Union habe die bis dahin geltende Praxis, wonach alle Bewerber das Aufhängen von Wahlplakaten miteinander und mit dem Bauservice des Rathauses abstimmten und erst sechs Wochen vor der Wahl Plakate montiert würden, verlassen. Das stehe in krassem Gegensatz zu den öffentlichen Bekenntnissen insbesondere von Melita Alzorba, die das hohe Lied auf Überparteilichkeit und Verbindendes singe.