Der Sommer ist vorbei und somit endete auch die Aktion Sommerleseclub der Plettenberger Stadtbücherei, in diesem Jahr bereits zum 21. Mal. Insgesamt hatten sich 290 Personen angemeldet, davon beendeten 158 Kinder und Erwachsene erfolgreich die Teilnahme. Besonders hervorzuheben war dieses Mal die sagenhafte Altersspanne von einem bis 101 Jahren.
Zur diesjährigen Lese-Oskar-Verleihung trafen sich alle Beteiligten im Weidenhof-Kino. Bürgermeister Ulrich Schulte, Silvia Eick von der KulTour sowie Christiane Bauckhage von der Stadtbücherei mit den Kolleginnen Katharina Fuhrmann und Jana Voigt begrüßten die gespannt wartenden Kinder und ihre erwachsenen Begleitungen.
Die Jury, bestehend aus Sebastian Schulz und Ingrid Hoyer als Vorlesepaten sowie Nina Lehmann und Bünyamin Dilek als Lehrkräfte der Martin-Luther-Schule, hatte keine leichte Aufgabe gehabt. Sie sichtete sämtliche Logbücher, bewertete sie und legte die Kategorien fest. Das Gesamtprojekt wurde wie in den Jahren zuvor vom Ministerium für Kultur und Wissenschaften des Landes NRW gefördert. Insgesamt standen sechs Lese-Oskars zur Prämierung bereit.
In der ersten Kategorie drehte es sich um den einfallsreichsten Teamnamen. Laudator Sebastian Schulz zog hier zur Erklärung den Draht zur weltberühmten Popband ABBA, die einfach aus ihren Anfangsbuchstaben den Namen ihrer Band kreierten. Eine Oma mit ihren Enkeln hat das ähnlich gemacht. Aus Clea (Kaiser), Alia (Skrijeli), Mika (Skrijeli), Elke (Schmidt) und Lale (Kaiser) wurde kurzerhand das Team „Camel“. So viel Kreativität wurde mit dem ersten Lese-Oskar belohnt. Für alle Beteiligten gab es dazu noch jeweils eine Medaille.

Nina Lehmann ehrte als Nächstes das beste Familien-Teamwork. In ihrem Logbuch hatte die Gewinner-Familie einen besonderen Leitsatz festgelegt, der dies besonders gut widerspiegelt – gemeinsam lesen verbindet. Lehmann erklärte, dass man nicht nur alleine lesen könne, sondern auch gemeinsam. So habe diese Familie ihr Buch auch mit auf Ausflüge genommen, habe sich gemeinschaftlich am Logbuch beteiligt. Der zweite Lese-Oskar ging somit an die Familie Eliana, Giannluca, Daniela und Carlo Gambino.
Die nächste Kategorie benannte die Jury „Die kreativste Pinwand“. Zwei 13-jährige Jungen hatten sich viel Mühe gegeben, ihr Logbuch zu gestalten. Aber wie? Sie haben Tipps gegeben, Orte benannt, die man in Plettenberg besuchen kann, und das Ganze mit Fotos versehen und auf die Kreativ-Pinwand geklebt. Die Jury war der Meinung, dass dies hoch anerkennenswert war, da die Jungen sich mit diesen Orten beschäftigt, die Sommerferien genutzt hatten, diese auch zu besuchen. Belohnt wurde diese Arbeit mit einem Lese-Oskar und dieser ging an Adrian Seibt und Mesut Dedeic als Team „Seiten im Sommer“.

Den folgenden Lese-Oskar in der Kategorie „Die überraschendsten Logbuch-Ideen“ erhielt das Team „Bücherwürmer 987“ bestehend aus Inessa, Kilian und Milena Knall. Dazu äußerte sich Laudatorin Ingrid Hoyer: „Neben vielen gelesenen Büchern, passenden Zeichnungen dazu hatte dieses Team ein selbst gefertigtes Rätsel in sein Logbuch niedergeschrieben. Mit weiterer Beschäftigung mit dem Logbuch konnten wir erst feststellen, ob wir überhaupt richtig lagen mit der Beantwortung dieser Frage.“

„Die coolste Fotostory“ war etwas außergewöhnlicher, erklärte Sebastian Schulz, da es eigentlich im Logbuch die Kreativ-Pinwand gibt, die Platz lässt für die Foto-Geschichten der Teilnehmer. Dieses Team benötigte allerdings viel mehr Platz für seine „ganz eigene Foto-Geschichte“. „Sowohl mit Fotos, mit Texten und gemalten Abschnitten erzählen wir, wie wir den Sommer 2025 erlebt haben, was uns begeistert hat und wobei wir den allergrößten Spaß hatten“, belegte das Team die Notwendigkeit für das Mehr an Platz. Das war zum Beispiel beim Lagerfeuer an der Talsperre, beim Rollerfahren an der Lenneschiene oder Fotos über „einfach wir“. Diese Fotos zogen sich durch das gesamte Logbuch, ließen die Jury miterleben, wie diese Familie den Sommer verbracht hatte. Gewonnen hat diese Kategorie die Familie Johanna, Marlena und Meike Abel, wobei sie betonten, dass der Papa auch abwechselnd mit vorgelesen habe, obwohl er nicht im Team „Sauerlandfamilie“ war.
„Das kreativste Logbuch“ hatte das Team „Die Rainbooms!!!“, bestehend aus Lilly Marie und Maya Lena Wrobel gewonnen. Sie haben verdeutlicht, dass lesen nicht nur im Kopf stattfindet, sondern auch auf dem Papier. Unter dem selbst gewählten Motto „Lesen ist toll“ haben sie nicht einfach nur die Titel ihrer Bücher in das Logbuch eingetragen, sondern haben gezeichnet, gemalt, Buchbesprechungen geschrieben, eigene Geschichten erfunden. Das Logbuch wurde mit Stickern, Fotos und Farbausdrucken dekoriert.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Plettenberger Sommerleseclubs wurde ein Sonderpreis vergeben. Das Team, welches hier hervorgehoben wird, ist bislang einzigartig und besteht aus den Schwestern Elisa (8 Jahre) und Giulia (11 Jahre) sowie deren Nachbarin Katharina Wittek, 101 Jahre jung. Die Schwestern haben nicht nur fleißig gelesen, sondern auch einen Weg gefunden, die Freude am Lesen mit ihrer Nachbarin zu teilen. Sie besuchen Katharina Wittek regelmäßig und lesen ihr vor. Gemeinsam haben sie den Sommerleseclub erlebt und eine Brücke zwischen den Generationen geschaffen. Wittek ist die älteste Teilnehmerin in der Geschichte dieser Lese-Aktion und zeigt somit, dass man nie zu alt sein kann für Neugier und Begeisterung für Geschichten. Mit dem Buchpreis „Power-Woman - geniale Ideen mutiger Frauen“ wurde das besondere Team geehrt.