Martina Wittkopp-Beine, ehemalige Plettenberger Stadtarchivarin, bedauert, dass es zum Tag des Denkmals in Plettenberg keine Angebote gibt.

"Der Tag des offenen Denkmals bietet jedes Jahr eine wunderbare Gelegenheit, die wertvolle Arbeit der Denkmalpflege zu würdigen und Denkmäler als lebendige Verbindung zu unserer Geschichte zu erleben. In Plettenberg war die Stadt als untere Denkmalbehörde lange aktiv beteiligt – oft in Kooperation mit dem Stadtarchiv, dem Heimatkreis und weiteren Partnern.

In den letzten Jahren ist die Teilnahme der Stadt leider ausgefallen. Als Grund werden knappe personelle Ressourcen genannt; in diesem Jahr kommt hinzu, dass der Denkmaltag mit den Kommunalwahlen zusammenfällt. Auch finanzielle Gründe könnten künftig Probleme bereiten.

Das alles überzeugt mich nicht. Es wäre eine Leichtigkeit, am Denkmaltag zum Beispiel eine Führung durch den Böhler Park anzubieten. Der Böhler Park bietet sich besonders an: Er wird bald durch einen barrierefreien Zugang noch besser zugänglich, und hier gibt es Denkmäler und Erinnerungsorte mit spannenden, historischen und teils traurigen Geschichten zu entdecken. Für die interessierte Bevölkerung wäre dies eine ideale Gelegenheit, den Böhler Park neu zu entdecken. Was braucht man dafür? Eine Person für die Führung – und sonst nichts.

Ich hoffe sehr, dass der Tag des offenen Denkmals in Plettenberg wieder zu neuem Leben erweckt wird. Die Denkmalbehörde sollte erkennen, dass es ihr Anliegen und Selbstverständnis sein muss, Denkmälern vor Ort wieder einen breiten Platz in der öffentlichen Erinnerungskultur zu geben. Wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg."

Martina Wittkopp-Beine

Plettenberg

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