Wenn die Handballer des Drittligisten SGSH Dragons am kommenden Sonntag, 21. September, in Rodgau auf die HSG Rodgau Nieder-Roden treffen, wird sich das Gesicht auf der Platte ein weiteres Mal verändern. Das Lazarett der Sauerländer wächst und stellt die Dragons weiter vor Herausforderungen.

„Wir fahren am Sonntag dorthin, um den ersten Punkt zu holen“, zeigt sich SGSH-Coach Lars Faßbender zuversichtlich. Der Übungsleiter übt Vertrauen in seine Sieben - aus gutem Grund: Die Kranken- und Verletztenakte füllt sich immer weiter und erreichte am Dienstag den vorläufigen Höhepunkt, als nicht mehr genügend Personal für ein reguläres Mannschaftstraining zur Verfügung stand. Zuletzt erwischte es erneut den dänischen Neuzugang Alfred „Alfi“ Klinkby-Knudsen, der während des Wurftrainings umknickte und sich das Knie verletzte. Die genaue Ausfallzeit des Kreisläufers ist derzeit noch offen. „Es kommt weiter knüppeldick“, bringt es der Trainer in aller Kürze auf den Punkt.

Eine Woche nach der vierten Niederlage im vierten Spiel beim Longericher SC (30:40) stehen die Vorzeichen gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden nun nicht unbedingt besser. „Rodgau ist seit Jahren gut eingespielt und zockt auf der eigenen Platte richtigen Tempohandball. In beiden Heimspielen werfen sie jeweils über 40 Tore“, weiß auch Faßbender. Auch wenn die Niederlage in Köln aufgrund der Longericher Überlegenheit völlig in Ordnung ging, tüftelt der Coach unter den gegebenen Umständen weiter an einem Defensivkonzept, das er seiner Sieben an die Hand geben kann - und das möglichst schnell.

 Rodgau lehnt Spielverlegung ab

Den SGSH-Antrag auf Verlegung der Partie am Sonntag aufgrund des personellen Engpasses hat der Gastgeber nämlich abgelehnt. „Wir hätten das Spiel gerne verlegt, werden jetzt aber mit Spielern aus der zweiten Mannschaft auffüllen, um einen Kader stellen zu können“, so Faßbender weiter.

Ob dieser dann die entsprechenden Wettkampfattribute in sich trägt, die für einen Punktgewinn genügen, bleibt abzuwarten. Zum einen, weil den Dragons erwiesenermaßen wichtige Stützen fehlen werden, und zum anderen, weil nach dem Longericher SC die nächste qualitativ sehr hochwertige Truppe wartet: „Wir werden uns wieder Dinge zurechtlegen, um den Laden hinten dichter zu bekommen“, sagt der Coach, „es wird wichtig sein, gegen eine sehr gute erste Welle in den Rücklauf zu kommen und schnell die Deckungsformation zu stellen. Wir fahren nach Rodgau, um zu punkten.“

Dass die SGSH es offensiv kann, hat sie mit den 30 Toren in Köln ein weiteres Mal unter Beweis gestellt - auf dem letzten Platz stehend verfügen die Sauerländer immerhin über die drittbeste Offensive. Gelingt es dem Trainer, die Einschlaghäufigkeit im eigenen Netz in den nächsten Wochen zu reduzieren und den Verbund zu stabilisieren, ist der kämpferische Ton mit „jetzt erst recht!“-Attitude zweifelsfrei weiter angebracht. Wählt Faßbender zudem vorab die richtigen Worte an seine Sieben, kann Tagesform immer auch mal Qualität schlagen - oder zumindest ärgern.

Anwurf in der Rodaustrom Sportarena ist um 16 Uhr.