Die Planungen für das neue Projekt der Lüdenscheider Wohnstätten AG (Lüwo) Am Grünewald sind weit fortgeschritten. Nachdem der Rat die Aufstellung eines Bebauungsplanes beschlossen hat, haben Stadt und Lüwo am Dienstag, 29. Juli, im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung über den Stand der Dinge informiert.
Es geht um den Abriss und Neubau der Häuserzeile 19 bis 47 „Am Grünewald“. „Wir könnten jederzeit loslegen“, sagte Samir Bachour, Architekt und Technischer Leiter der Lüwo, am Dienstag. Nimmt man die Reaktionen der Besucherinnen und Besucher im Jürgen-Dietrich-Forum des Rathauses als Maßstab, dürfte es seitens der Öffentlichkeit keine nennenswerten Einwände gegen das Vorhaben geben. Die Nachfragen drehten sich um Arbeits- und Ruhezeiten auf der künftigen Baustelle, um Wohnungsgrößen und darum, ob Bestandsmieter der Lüwo Chancen haben, sich in eine der neuen Wohnungen einzumieten.
Für Bewerbungen sei es noch ein wenig zu früh, sagte Lüwo-Geschäftsführer Joachim Effertz. Er rechnet damit, dass sich Interessenten ab Januar 2026 ein genaueres Bild verschaffen können – zumindest auf dem Papier.
Zunächst stehen weitere Beratungen in den Gremien der Stadt an, bei denen etwaige Anregungen und Bedenken zum Planentwurf geprüft werden. Erst nach der Verabschiedung des Bebauungsplanes Nr. 846 „Am Grünewald“ durch den Rat kann die Lüwo die Abrissbagger anrollen lassen.
Schonender Rückbau
Der Rückbau des 170 Meter langen rund 100 Jahre alten Häuserriegels solle, so Samir Bachour, möglichst schonend vorgenommen werden. Beeinträchtigungen seien während der Bauzeit allerdings unvermeidbar.
Statt der ursprünglich geplanten fünf Mehrfamilienhäuser sollen nach dem aktuellen Plan vier mehrgeschossige Gebäude mit Flachdächern entstehen. Dazu kommen ein Parkdeck mit 42 Einstellplätzen und weitere Außenparkplätze. Auf dem Dach des Parkdecks soll eine Photovoltaik-Anlage entstehen. Zu den weiteren Gestaltungsmerkmalen zählen Dach- und Fassadenbegrünung. Geheizt wird über Wärmepumpen.
Mix aus kleinen und großen Wohnungen
Beim Neubauprojekt setzt die Lüwo auf einen Mix aus kleineren und größeren Wohnungen mit Flächen von 46 bis 100 Quadratmetern. Die exakte Anzahl der Wohnungen steht noch nicht fest. Es könnten bis zu 63 Einheiten entstehen. Da es sich um einen Mix aus öffentlich geförderten und frei finanzierten Wohnungen handelt und noch Förderbescheide ausstehen, kann sich die Lüwo noch nicht auf die endgültige Anzahl festlegen. Das gilt auch für die Kaltmiete, die voraussichtlich bei etwa 6,50 Euro (geförderte Wohnungen) und um etwa zehn Euro (frei finanzierte Wohnungen) liegen soll. „Das ist absolut marktüblich“, betonte Samir Bachour.
Er rechne damit, dass die neuen Wohnungen nach einer Bauzeit von 18 Monaten bezugsfertig sind. Möglich werde die kurze Bauzeit durch den Einsatz vorgefertigter Stahlbetonwände.