Tobias Eisenbraun, Experte der Firma Sportconcept aus Stuttgart, stellte eine Machbarkeitsstudie in Sachen Lennehalle 2.0 vor. Wenn alles klappt, könnte es eine Halle werden, die zwar als Turnhalle konzipiert ist, in der aber auch wieder Dinge wie der Hallentrödel stattfinden könnten. Fakt ist aber, dass die neue Halle kleiner als die alte Lennehalle wird. Dafür soll der Platz besser genutzt werden.

Wer nicht im Thema war, hatte es jedoch schwer zu verstehen, was der Architekt erklärte. Die Akustik in der Aula der Lenneschule war eine Katastrophe und die Präsentation von hinten nicht lesbar. LokalDirekt hat daher im Nachgang noch einmal das Gespräch mit dem Stuttgarter gesucht. Favorisiert wird aktuell eine Variante, die als reine Sporthalle gebaut wird. Denn dadurch entfallen Anforderungen an einen Sonderbau. Würde die Halle als Mehrzweckhalle konzipiert, müssten beispielsweise umfangreichere Maßnahmen in Sachen Brandschutz gewährleistet sein und die Baukosten würden im Vergleich durch die Decke schießen. Dennoch werden Dinge wie der Hallentrödel oder Kulturveranstaltungen darin möglich sein. Denn für bis zu 25 Veranstaltungen pro Jahr darf die Halle für etwas anderes als Sport genutzt. „Absolut ausreichend“ fanden das die Mitglieder im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss und folgten damit dem Vorschlag aus dem Arbeitskreis. CDU, SPD und der fraktionslose Matthias Lohmann äußerten sich klar dafür, dass eine dritte Sporthalle dringend erforderlich sei. Und die gewünschte Mehrzweck-Anforderung mit diesen 25 Veranstaltungen sinnvoll und kostensparend erfüllt sei. Lediglich Aykut Aggül betonte, dass er keinen Bedarf für eine dritte Sporthalle sehe. Er wünscht sich eine Mehrzweckhalle. Anne Klatt (UWG) machte es knapp und sagte nur, dass sie sich den Vorrednern anschließe.

Im Arbeitskreis sitzen Vertreter aus Politik, Verwaltung, Schulen sowie Sport- und Kulturvereinen. Sie alle durften ihre Wünsche und Anforderungen äußern und erarbeiteten gemeinsam einen Kompromiss mit dem alle glücklich werden würden. Und dieser wurde detailliert vorgestellt. Allerdings handelte es sich dabei um eine Machbarkeitsstudie, nicht um konkrete Pläne. Aber alle Anwesenden sollten so schon einmal eine Idee von dem bekommen, was realistisch wäre. Die Lennehalle 2.0 soll dort entstehen, wo aktuell noch das Feuerwehrgerätehaus steht. Die Anforderungen sind klar formuliert: Möglich sollen Fußballspiele Fünf gegen Fünf sein. Auch Handball, Volleyball und Basketball müssen nach den Wünschen der Schulen und Vereine möglich sein. Zudem sollen bei Veranstaltungen eine Bühne sowie 400 Gäste dort Platz finden können. Der Tennisclub möchte die Halle nur für den Trainingsbetrieb nutzen. Daher sei ein kleineres Feld möglich. „Beim Tennis sind die Abstandsvorgaben zu den Wänden sonst schwierig einzuhalten. So ist das aber kein Problem und wir können weitere Kosten einsparen“, sagte Eisenbraun.

Die vorgestellte Machbarkeitsstudie soll nach Wunsch der Ausschussmitglieder bei gesicherter Finanzierung in einen konkreten Plan umgewandelt werden.
Foto: Machelett

Die neue Halle solle in ihrer Form bewusst kompakt aber gleichzeitig maximal flexibel konzipiert werden. „In ihrer Gestaltung erscheint sie jedoch nicht als riesiges Gebäude, sondern ist über die Satteldach- und Fassaden-Gliederung quasi mehrteilig“, erklärte Tobias Eisenbraun. Neben der Halle soll es auch ein Foyer geben, das separat von der Halle mit Küche und Mehrzweckraum nutzbar und abtrennbar ist. Der Mehrzweckraum habe eine visuelle und räumliche Verbindung in den Außenraum hinter der Halle, also zum Wald hin. Dieser sorge für eine besonders angenehme. Die Umkleiden seien zudem so zu konzipieren, dass sowohl der Mehrzweckraum als auch die Hallenteile immer gleichzeitig nutzbar seien.

Kosten würde das ganze Vorhaben – Stand jetzt – etwa 5,3 Millionen Euro. Da derzeit unklar ist, wann mit dem Bau begonnen werden kann, seien diese Kosten jedoch nur eine grobe Schätzung. Tobias Eisenbraun geht derzeit von einer Kostensteigerung von etwa vier Prozent pro Jahr aus.

Die Mitglieder des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses gaben die Empfehlung an den Rat, diese Pläne im Fall einer gesicherten Finanzierung weiter zu verfolgen und zu konkretisieren. Am kommenden Montag wird die Lennehalle 2.0 daher noch einmal Thema in der Ratssitzung sein. Diese beginnt um 17 Uhr im Schlosshotel Holzrichter und ist öffentlich.

Die Mitglieder des Bauausschusses befürworteten das vorgestellte Konzept einstimmig.
Foto: Machelett