Im Vorfeld der Partie in Spenge gaben die SGSH Dragons bekannt, dass Jan König die Drachen nach der laufenden Spielzeit in Richtung TV Korschenbroich verlassen wird. Währenddessen erwarb Chefcoach Lars Faßbender seine A-Lizenz und Luca Jannack feierte seine Rückkehr in den Spieltagskader der Sauerländer. Bereits vor dem Anwurf war klar, dass der Faßbender-Sieben unabhängig der anderen Ergebnisse ein Punkt zum Erreichen des Klassenerhalts reichen würde.
Das Spiel selbst pfiff das Gespann dann gut fünf Minuten vor der offiziellen Zeit an. Rasch sollte sich hernach zeigen, welches Geistes Kind die Männer auf der Spenger Platte an diesem Samstagabend waren: Es ging Schlag auf Schlag und Hin und Her in der Großturnhalle. Den ersten Zwei-Tore-Abstand stellten die Dragons mit dem 5:7 durch Yorgov her – da waren bereits elf Minuten gespielt. Geradlinig begingen beide Mannschaften ihr Spiel, beide Offensivreihen zeigten sich das ein oder andere Mal nach individuellen Fehlern nutznießig.
Halfmann und Blaauw überragen
Die erste Hälfte gehörte ohne Zweifel zwei Akteuren der SGSH. Während Halfmann seine Männer diverse Male mit teils Weltklasse-Paraden im Spiel hielt, zeigte sich Blaauw auf der linken Seite sehr agil und voller Spielwitz. Gebremst wurde die Partie nur selten, etwa als die Murmel nach einem Ballgewinn der Sauerländer ein tête-á-tête mit dem Zuschauer-Imbiss einging (13.). Die Drachen ließen sich durch nichts auf der Platte beirren und brillierten bisweilen mit feinen Spielzügen wie dem zum zwischenzeitlichen 7:10 durch Dommermuth, der sich die Ecke am Kreis aussuchen durfte (16.). An der nötigen Aggressivität mangelte es der Faßbender-Sieben im Wissen um die Wichtigkeit eines Punktgewinns in Spenge keineswegs, wie drei verursachte Siebenmeter – den letzten fischte Jannack mit den Fingerspitzen – und zwei verhängte Zeitstrafen im ersten Abschnitt belegen.
Die Unterzahl überstanden die Dragons jeweils relativ schadlos und konnten sich zeitweise auf vier Tore Abstand absetzen (10:14, 24.), ließen die Hausherren bis zur Halbzeit-Sirene allerdings wieder bis auf einen Treffer heran kommen, der mit dem Ablauf der Zeit fiel (16:17). Kurz zuvor war es eine gute Minute lag wild her gegangen, das Spenger Publikum bekam Tore im Sekundentakt serviert – und beide Mannschaften dachten mit Beginn des zweiten Abschnitts nicht daran, das Tempo zu drosseln. Mit derselben Schlagzahl wie die ersten 30 Minuten hielten die Klubs die Visiere in der aufgeheizten Halle oben. Weiterhin standen dabei die Keeper Halfmann, Jannack – der auch den zweiten Siebenmeter erfolgreich abwehren konnte (43.) – und Mühlstädt im Vordergrund.
Jaeger in Torlaune
Das, was die Sauerländer Kraken hinten fischten, münzten die Offensiven vorne immer wieder in sehenswerte Tore um. Neben Blaauw spielte sich vor allem Jaeger mit seinen am Ende insgesamt acht Treffern in den Fokus. Weil aber auch die Spenger über einen hervorragenden Keeper verfügten, blieb das Spiel weiterhin eng (24:25, 46.). Erst die Crunch Time, die letzten zehn Minuten, sollten den Dragons schließlich den eindeutigen Weg gen Klassenverbleib aufzeigen. Über König, Dommermuth und Jaeger konterten die Sauerländer eiskalt; Spenge nahm binnen drei Minuten beide Timeouts (48./51.), um die Drachen aufzuhalten. Die hatten nunmehr aber zusätzlich noch das Quäntchen Spielglück: Wie schon das ein oder andere Mal zuvor gelang es der SGSH, per Abpraller im zweiten Anlauf zu erhöhen (28:32, 53.).
Auch Faßbender versammelte seine Schützlinge danach noch einmal um sich. Nachdem Jaeger im Anschluss auf 29:34 stellte und Halfmann einen weiteten Siebenmeter per Fußabwehr parieren konnte (56.), war die Messe in Spenge endgültig gelesen. Die Fünf-Tore-Führung ließ sich die SGSH nicht mehr vom Brot nehmen und darf sich nach Lüsebrinks finalem Treffer zum 31:36-Endstand und einer umfassend überzeugenden Teamleistung endgültig über den Verbleib in der Dritten Liga freuen.
Match Facts
TuS Spenge – SGSH Dragons 31:36 (16:17)
SGSH Dragons: Hablowetz, Yorgov (2), Diehl (4), Weßeling, Blaauw (7), Halfmann, König (2), Schetters (4 (1/2)), Perey, N. Jannack (1), J. Jannack, Lüsebrink (1), Walch, Börner (1), Jaeger (8), Dommermuth (5), Criciotoiu (1).