Seit Jahren tut sich nichts in Sachen neuapostolischer Kirche. Der Plan, dort Mehrfamilienhäuser zu errichten, ist offensichtlich gescheitert. Vandalismus ist seit Jahren immer wieder ein Thema.

Die kleine Kirche liegt ein wenig versteckt, leicht unterhalb der Jahnstraße in Nachrodt. Sie ist über einen kleinen Stichweg erreichbar. Bäume und Sträucher verdecken die Sicht auf das einstige neuapostolische Gemeindezentrum nahezu komplett. Einst herrschte dort reger Betrieb. 2008 feierte die Gemeinde dort noch ihr 100-jähriges Bestehen. Seit mehr als zehn Jahren steht die Kirche nun komplett leer. Zwischenzeitlich war dort eine Kleiderkammer untergebracht - aber auch das ist längst Geschichte. Dabei gab es einst große Pläne. Das Grundstück war in den vergangenen Jahren immer wieder Thema im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss sowie im Rat.

2019 beispielsweise. Damals beschlossen die Mitglieder des Rats eine Änderung des Bebauungsplans, die den Weg frei machte für den Abriss des Gebäudes und die Errichtung von Mehrfamilienhäusern. 2021 wurden von einem Architekten der Gemeinde sogar detaillierte Pläne vorgestellt. Auf der 4113 Quadratmetern großen Fläche zwischen Ehrenmalstraße und Jahnstraße sollte neues Bauland entstehen. Ziel war es, das brachliegende Grundstück in die vorhandene Bebauungsstruktur zu integrieren. Entstehen sollte eine zweigeschossige Bebauung mit Satteldach. Dafür sollte das Kirchengebäude weichen. Insgesamt 21 Wohneinheiten sollten so auf dem Gelände errichtet werden. Zudem war eine Carportanlage im Bereich des Kirchplatzes geplant.

Der Rat stimmte zu. Der Bebauungsplan wurde geändert, der Weg bereitet. Doch seither ist nichts passiert. Ratsherrin Sonja Hammerschmidt (UWG) erkundigte sich jüngst nach dem aktuellen Stand der Dinge. Bürgermeisterin Birgit Tupat erklärte daraufhin, dass sie vor einigen Wochen Kontakt mit der Gemeinde hatte: "Das Grundstück soll verkauft werden." Bisher sei dies aber erfolglos gewesen. Ein Grund dafür ist vermutlich die extreme Hanglage.

Derweil ist die Kirche immer wieder Ziel von Vandalen. Jüngst war die Polizei dort im Einsatz. Unbekannte hatten zwischen Mittwoch, 20. August, und Sonntag drei Fensterscheiben eingeschlagen. Die Polizei ermittelt in der Sache und bittet aufmerksame Zeugen um Hinweise. Wer etwas zur Aufklärung beitragen kann, erreicht die Mitarbeiter der Altenaer Wache unter der Rufnummer 02352-91990.